© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    16/03 11. April 2003

 
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Erol Stern

Satellitennavigationssysteme halten zunehmend Einzug in unseren Alltag. Auch kleine tragbare Geräte vom Format eines Handies und Zusatzmodule für PDAs & Notebooks (ebay!) finden immer mehr Anklang, ja selbst in Armbanduhren gibt es sie. Doch wer sich auf sie verlassen muß, kann, zumindest solange der Irak-Krieg andauert, so manche unerwartete Überraschung erleben. Das GPS-Netz (Global Positioning System) wurde nämlich ursprünglich, wie ja auch das Internet, aus militärischen Gründen konzipiert, um den westlichen Armeen die Orientierung und automatisierten Waffen (also Drohnen, Raketen usw.) die metergenaue Fortbewegung und Zielbestimmung zu ermöglichen. Dazu wurden 24 Satelliten in der Erdumlaufbahn plaziert. Geräte für die zivile Nutzung, dazu zählen auch Luft- und Schiffahrt, verfügen jedoch nicht über den erforderlichen Code wie ihre militärischen Pendants, um eine gänzlich präzise Bestimmung durchzuführen. In Fahrzeugen wird dieses durch Gyroskope (kreiselartige Beschleunigungs- und Richtungsmesser) und den Kilometerzähler weitestgehend ausgeglichen, welche Apparate im Handy-Format bauartbedingt nicht haben. Tragbare (zivile) Systeme sind daher momentan recht ungenau, weil das GPS-Satellitennetz während kriegerischer Auseinandersetzungen bewußt verfälschte Daten verschickt. Alternative: Ich habe für meinen Palm von PDAssi.de den Sonnenkompaß heruntergeladen (SunComp), welcher die Himmelsrichtungen anzeigt. Wer es noch einfacher mag: Die bemooste Seite von Bäumen weist auch nach Norden, pfadfindert Euer EROL STERN


 
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