© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    17/03 18. April 2003

 
Meldungen

Möllemann gründet "Freundeskreise"

DÜSSELDORF. Der ehemalige nordrhein-westfälische FDP-Landesvorsitzende Jürgen Möllemann hat mit der Bildung von sogenannten "Freundeskreisen" begonnen. Auf seiner Internet-Homepage können sich Interessierte bereits für die Mitarbeit eintragen. Möllemann ist am 14. März diesen Jahres aus der FDP ausgetreten und kam damit seinem Ausschluß aus der Landtagsfraktion zuvor. Der ehemalige Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler sprach in diesem Zusammenhang sogar von einer "Hetz- und Treibjagd", die von der Parteiführung gegen ihn betrieben worden sei. Gründe für die öffentliche Kritik waren Möllemanns Attacken gegen den israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon sowie gegen den CDU-Politiker Michel Friedman. Zur vielfach erwarteten und von ihm angekündigten Neugründung sagte der 57jährige, er werde erst einmal "mit dem nötigen Abstand" prüfen, wie sich seine politische Zukunft konkret gestalten lasse.

 

Lebensrechtler kritisieren AOK

BERLIN/BONN. Die Lebensrechtsinitiative "Kooperative Arbeit Leben ehrfürchtig bewahren" (Kaleb) übt scharfe Kritik an der Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK). In einem Offenen Brief an den Vorsitzenden des AOK-Bundesvorstands, Hans-Jürgen Ahrens, kritisiert die Vorstandsvorsitzende von Kaleb, Dorothea Dehn, die "unverantwortliche Verharmlosung" des sexuellen Verkehrs bei Minderjährigen. Dehn bezieht sich hierbei auf eine Jugendbroschüre der AOK mit dem Titel jo. Sie weist darauf hin, daß im Vergleich zum Jahr 1996 die Abtreibungen bei Mädchen unter 15 Jahren auf 208 Prozent und bei Jugendlichen von 15 bis 18 Jahren auf 153 Prozent zugenommen haben. "Ist ihnen bekannt, daß eine unverhoffte Schwangerschaft für junge Mädchen oft eine persönliche Katastrophe bedeutet?" fragt Dehn weiter. Vor allem die Verharmlosung von Abtreibungen erntet Kritik. Die Tatsache, daß das ungeborene Kind ein eigenständiges Lebensrecht habe, werde von der AOK völlig unterschlagen. "Kein Wort wird über die Rechtswidrigkeit und über die möglichen gesundheitlichen Folgen einer vorgeburtlichen Kindestötung verloren". Kaleb-Vorsitzende Dehn verlangt von der AOK eine Korrektur dieser Aussagen in der kommenden Ausgabe des AOK-Jugendmagazins jo.

 

Bundesweite Razzia gegen Islamisten

BERLIN. In einer bundesweit organisierten Aktion hat die Polizei mehr als 80 Gebäude mutmaßlicher Mitglieder der verbotenen Moslemextremistengruppe "Hizb ut-Tahir" (Partei der Befreiung) durchsucht. Die Beamten konnten hierbei Computer, Disketten, Kontounterlagen, Adreßverzeichnisse sowie islamistisches Propagandamaterial sicherstellen. Mitte Januar wurde die Organisation verboten, da sie unter anderem "antijüdische Hetze" verbreitet sowie Haß und Gewalt propagiert haben soll.


 
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