© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    17/03 18. April 2003

 
Meldungen

USA: Kreuze verbrennen ist nicht immer strafbar

WASHINGTON. In einem verzwickten Rechtsfall mußte jetzt das Oberste Gericht der Vereinigten Staaten eine Grundsatzentscheidung treffen: Ist es rechtens, wenn ein Bundesstaat das Verbrennen von Kreuzen unter Strafe stellt oder fällt eine solche Handlung unter das verfassungsmäßige Recht auf freie Meinungsäußerung? Die Verfassungsrichter fällten am 7. April in Washington mit sechs gegen neun Stimmen ein differenziertes Urteil. Auf das Motiv komme es an: Wenn das Verbrennen des Kreuzes der Drohung und Einschüchterung dienen soll, kann es bestraft werden. Das gilt nicht, wenn es als eine "symbolische Handlung" gedacht ist. 13 der 50 US-Bundesstaaten haben Strafgesetze gegen das Verbrennen von Kreuzen. Im Hintergrund des Falles steht die Praxis des rassistischen Ku Klux Klan, Kreuze zu verbrennen. Durch das Urteil des Obersten Gerichtshofs muß die Verurteilung des Ku-Klux-Klan-Mitglieds Barry Elton Black aufgehoben werden. Er war 1998 im Bundesstaat Virginia verurteilt worden, weil er am Verbrennen eines Kreuzes teilgenommen hatte. Da es sich nicht um eine gezielte Einschüchterung gehandelt habe, sei das Urteil ungültig, so das Oberste Gericht.

 

Eichborn Verlag droht Ärger wegen Islam-Buch

FRANKFURT/MAIN. Dem Eichborn Verlag drohen Einstweilige Verfügungen von zwei islamistischen Organisationen wegen des Buches "Der Krieg in unseren Städten. Wie radikale Islamisten Deutschland unterwandern" von Udo Ulfkotte. Nach Angaben von Eichborn hatten die Europäische Moscheebau- und Unterstützungsgemeinschaft mit Sitz in München und die Islamische Gemeinschaft Milli Görüs' mit Sitz im nordrhein-westfälischen Kerpen zwei Unterlassungserklärungen geschickt, in denen der Verlag aufgefordert wurde, mehrere Behauptungen über Personen und deren Verbindungen zu einem islamistischen Netzwerk in Deutschland zu unterlassen. Da der Verlag die Fristen habe verstreichen lassen, rechne er nun mit Einstweiligen Verfügungen, teilte ein Verlagssprecher mit. Beanstandet würden mehrere Behauptungen Ulfkottes. Er sei aber "sehr zuversichtlich, daß wir die Kritik entkräften können", sagte der Sprecher. Ulfkotte, Redakteur der FAZ, schildert in seinem Buch die Verflechtungen gewaltbereiter Islamisten in Deutschland, die sich - als friedliche Muslime getarnt - in islamischen Vereinigungen verbergen und die innere Sicherheit bedrohen.

 

Cranach-Altar in Weimar wird restauriert

WEIMAR.Der Cranach-Altar in der Weimarer Stadtkirche, eines der bedeutendsten Werke der Reformationszeit, wird im 450. Todesjahr des Malers Lucas Cranach d.Ä. (1472-1553) restauriert. Noch im Mai 2003 werde mit der Rettung des wertvollen Altars begonnen, sagte Landeskonservator Stefan Winghart am Mittwoch voriger Woche bei der Vorstellung des Projektes in Weimar. Die Gesamtkosten der Restaurierung werden auf 73.000 Euro geschätzt. 56.000 Euro stammen aus einer Erbschaft, die eine Berlinerin für den Erhalt von Kunst in Ostdeutschland festgelegt hat. Die Kirchengemeinde trägt 15.000 Euro. Lucas Cranach hatte den Reformationsaltar in seinen letzten beiden Lebensjahren begonnen. Er wurde 1555 von seinem Sohn Lucas (1515-1586) vollendet. Der Altar ist akut gefährdet. Insbesondere die Malschichten, auf den Rückseiten der beiden Flügel wiesen Risse und Blasenbildungen auf. Ursache für die Schäden sind eine intensive UV-Strahlung sowie starke Temperatur- und Feuchtigkeitswechsel. Die 200 Kilogramm schweren Seitenflügel drohten durch große Zugkräfte herauszubrechen. Am 19. Mai sollen die beiden Seitenflügel ausgebaut und in einer Werkstatt restauriert werden.


 
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