© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    18/03 25. April 2003


Zitate

"Die Vereinigten Staaten (...) haben mit dem Irak-Krieg die Rolle einer Garantiemacht des internationalen Rechts aufgegeben; mit ihrem völkerrechtswidrigen Vorgehen geben sie künftigen Supermächten ein verheerendes Beispiel. Machen wir uns nichts vor: die normative Autorität Amerikas liegt in Trümmern."

Jürgen Habermas, Philosoph, in der "FAZ" vom 17. April 2003

 

 

"Der rechte Flügel der Bush-Administration hat mit lügnerischen Begründungen einen Krieg geführt. (...) Hier ist eine verantwortungslose Partie am Werk, eine seltsame Koalition von christlichen Fundis, missionarischen imperialistischen Intellektuellen, ölgierigen Geschäftemachern und delirierenden Schreibtischstrategen, die nun Ausschau nach neuen Schlachtfeldern hält. (...) Man kann nur hoffen, daß diese Katastrophen-Crew im Zentrum der Weltmacht bald über ihre politische Grobheit stolpert, daß ihr letztlich ihre simplistisch-arrogante Weltsicht zum Verhängnis wird."

Georg Hoffmann-Ostenhof, Publizist, im Wiener "Profil" 16/02

 

 

"Gerhard Schröder fürchtet, daß die USA nach dem Irak andere so genannte Schurkenstaaten angreifen. ... seine Worte klangen so streng, daß sie unwillkürlich die Frage aufwarfen, was Schröder wohl tun würde, falls seine Warnung nicht beachtet werden sollte. Wahrscheinlich nicht viel, denn die Deutschen bringen mit ihrer kaputtgesparten Bundeswehr, ihrem Kanzler ohne Vision und ihrer Scheuklappen-Diplomatie nicht viel Gewicht auf die Waage. Die Ereignisse im Irak haben bestätigt, daß die amerikanische Macht nach wie vor das Maß aller Dinge ist."

Kommentar der holländischen Zeitung "De Volkskrant" vom 14. April

 

 

"Die arabische Welt steckt in einer doppelten Krise. (...) Der Antiamerikanismus hat sich mit dem Irakkrieg verstärkt. Man brennt darauf, die Amerikaner wieder hinauszuwerfen. Das Gefühl verletzten Stolzes kann zu einer islamischen Radikalisierung führen. (...) Daß die Iraker mitten im Chaos eine Regierung frei wählen, ist ein frommer Wunsch. Setzt Washington einen neuen Machthaber ein, würden die Iraker ihn als Marionette ablehnen. Ziehen die Amerikaner ab, wird man ihnen die Schuld am Chaos geben."

Rosemary Hollis, Leiterin des Londoner "Royal Institute of International Affairs", im Wiener "Standard" vom 15. April

 

 

"Erst kürzlich erfuhr ich von der Behauptung des deutschen Außenministers, ich hätte während eines Treffens mit ihm eine Woche nach den Anschlägen vom 11. September gesagt, daß 'die USA eine ganze Reihe von Ländern von ihren terroristischen Regierungen notfalls auch mit Gewalt befreien müßten' (...) Ich bin enttäuscht, daß der deutsche Außenminister die Inhalte eines privaten Treffens öffentlich diskutiert; noch mehr enntäuscht mich aber, daß er das Gesagte ungenau wiedergibt."

Paul Wolfowitz, stellvertretender US-Verteidigungsminister, in einem Leserbrief an den "Spiegel" 16/03


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