"Früher dachte ich, es gibt professionelle Leute, die ein Bedürfnis haben, gute, soziale Politik zu machen. Heute weiß ich: Das sind alles größenwahnsinnige Gaukler. Die wollten sich bereichern, die wollten Macht, und die haben sie weidlich ausgenutzt, jahrelang falsch gewirtschaftet. Kohl wie Schröder, der jetzt den Karren aus dem Dreck ziehen soll. Deswegen bricht das ganze totbürokratisierte System auch zusammen."

Götz George, Schauspieler, in einem Interview in "Gala" vom 22. Mai

"Die Amerikaner pendeln zwischen dem Individualismus, dem Laissez-Faire des Multikulturalismus und gewalttätigem Bandentum und Stammesdenken. Nach dem katastrophalen Bauernsterben der achtziger Jahre erlebten regierungsfeindliche bewaffnete Gruppen zur Verteidigung der weißen Rasse im Mittelwesten Zulauf wie selten."

Marcia Pally, New Yorker Publizistin, in der Wiener Tageszeitung "Der Standard" vom 17./18. Mai

"Es wird argumentiert, daß ein demokratischer Naher Osten für die internationale Sicherheit der USA ein besserer Partner als die bisherigen Diktaturen ist. (...) Wenn die Amerikaner Demokratie darauf reduzieren, daß die Mehrheit das Sagen hat, dann werden wir im Irak demnächst einen Gottesstaat haben. Der Ayatollah Al Hakim, der bedeutendste Führer der irakischen Schiiten (die sechzig Prozent der Iraker ausmachen), ist heute der wichtigste Mann im Irak. Und er lehnt die westliche Demokratie ab."

Bassam Tibi, Politologe an der Universität Göttingen, im Wiener Magazin "Profil" 21/03

"Nachdem mit Hilfe der UN-Diplomatie (Wirtschaftssanktionen und Waffeninspektionen) alles unternommen worden war, um den Irak in die Knie zu zwingen, nachdem man sicher sein konnte, daß die meisten Waffen zerstört worden waren, hat die 'Koalition der Willigen' in einem beispiellosen Akt von Feigheit eine Invasionsarmee ausgesandt. (...) Die Demokratie, die heilige Kuh der modernen Welt, ist in der Krise. Und die Krise geht sehr tief. Jede Art von Gewalt findet im Namen der Demokratie statt. (...) Demokratie kann jede beliebige Gestalt annehmen, sie ist die Hure der freien Welt, die sich ganz nach Wunsch aufputzt oder auszieht, jeden Sonderwunsch bereitwillig befriedigt und sich jederzeit be- und ausnutzen läßt."

Arundhati Roy, Schriftstellerin, in einer Rede in der Riverside Church in Harlem, New York, am 13. Mai

"Wir haben Erfahrung damit, daß Systeme zusammenbrechen, wenn sie sich der Realität verweigern""

Carsten Schneider, SPD-Bundestagsabgeordneter, im "Spiegel-Online" vom 20. Mai

"Ich würde gern eine 'Free America'-Kampagne starten - so wie Amerika mit dem Krieg 'Free Irak' propagiert hat ... Da passiert so viel Mist in diesem Land."

Lars von Trier, dänischer Regisseur, vor der Presse bei den Filmfestspielen in Cannes am 19. Mai