© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    24/03 06. Juni 2003

 
Meldungen

Birthler: 17ern bleibt der Respekt versagt

BERLIN. Den Aufständischen vom 17. Juni 1953 in der DDR bleibt nach Ansicht der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen, Marianne Birthler, bis heute der Respekt versagt. Man habe die Erinnerung an den niedergeschlagenen Volksaufstand vor 50 Jahren verfälscht, tabuisiert oder für andere Zwecke mißbraucht, sagte sie auf dem Ökumenischen Kirchentag in Berlin. Der Widerstand gegen die Diktatur in der DDR sei ein Anknüpfungspunkt für die moderne Zivilgesellschaft. In einem Podiumsgespräch über die Erinnerungen von Zeitzeugen an das Leben der Kirche in der DDR fragte der Bischof der Kirchenprovinz Sachsen, Axel Noack, ob man nicht hätte Widerstand leisten sollen gegen den Unrechtsstaat. Der Berliner Altbischof Albrecht Schönherr erwiderte, die Kirche habe Widerstand geleistet - mit Worten, durch Ungehorsam und nach der Niederschlagung des "Prager Frühlings" 1968 auch politisch.

 

Deutscher Sprachrat in München gegründet

MÜNCHEN. Die Gesellschaft für deutsche Sprache in Wiesbaden, das Goethe-Institut Inter Nationes in München und das Institut für Deutsche Sprache in Mannheim haben die Gründung eines "Deutschen Sprachrates" bekanntgegeben. Die neue Gesellschaft verfolgt das Ziel, sowohl die Sprachkultur im Inland als auch die deutsche Sprache im Ausland zu fördern. Den Vorsitz hat die Präsidentin des Goethe-Instituts, Jutta Limbach, übernommen. Mit der Einrichtung des Deutschen Sprachrats greifen die drei staatlich geförderten Institutionen einen Vorschlag auf, den die vierteljährlich in Erlangen erscheinende Zeitung Deutsche Sprachwelt (DSW) bereits im Februar 2001 im Internet veröffentlichte. Jetzt begrüßte die DSW das Aufgreifen dieses Vorschlages und erklärte, man werde die Arbeit des Sprachrates begleiten.

 

Kultur-Staatssekretär Müller-Kinet gestorben

FRANKFURT. Der Vorsitzende der Amtschefskonferenz der Kultusministerkonferenz, Hartmut Müller-Kinet, ist im Alter von 64 Jahren verstorben. Der am 13. Dezember 1938 in Ludwigshafen geborene Müller-Kinet begann seine Laufbahn als wissenschaftlicher Mitarbeiter der CDU-Landtagsfraktion in Wiesbaden, wo er siebzehn Jahre lang die Bildungspolitik der CDU maßgeblich mitprägte. 1987 wurde er Büroleiter des damaligen Kultusministers Christean Wagner, später unter der rot-grünen Landesregierung Leiter der Grundsatz- und Planungsabteilung. Seit 1999 war Müller-Kinet Staatssekretär im Hessischen Kultusministerium.

 

Sir Peter Ustinov kritisiert US-Regierung

BONN. Der Schauspieler und Unicef-Botschafter Sir Peter Ustinov hält auch nach dem Ende des Irak-Krieges an seiner Kritik der amerikanischen Regierung fest. Er habe keine Sympathien für die derzeitige US-Regierung, sagte der 82jährige vergangenen Freitag im Fernsehsender "Phönix". Seiner Meinung nach hätte US-Präsident Bush Irak nicht angreifen dürfen. Zudem sei Bushs Aussage des Inhalts "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns" wenig taktvoll gewesen. Ustinov bezweifelte, daß die Amerikaner im Irak Massenvernichtungswaffen finden werden. Wenn sie keine fänden, würden sie welche importieren, "um sie zu finden", sagte Ustinov dem Sender zufolge. Auch den Status quo der weltpolitischen Ordnung halte er nicht für richtig: "Keiner sollte ohne Gegengewicht eine solche Stärke wie die USA haben."

 

Sprach-Pranger

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