© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    27/03 27. Juni 2003

 
Meldungen

Süddeutscher Verlag gibt Angebot ab

MÜNCHEN. Der Verlag der Süddeutschen Zeitung ist an einem Erwerb der zum Holtzbrinck-Konzern gehörenden Berliner Zeitung Tagesspiegel interessiert und hat auch ein Angebot abgegeben. Das bestätigte ein Unternehmenssprecher am Montag. In Branchenkreisen hieß es, der Verlag, der selbst mit roten Zahlen zu kämpfen hat, biete einen eher symbolischen Preis. Das Münchner Haus gehe nicht ernsthaft davon aus, daß der Holtzbrinck-Verlag den Tagesspiegel verkaufe, habe aber "den Finger heben wollen". Der Holtzbrinck-Verlag hatte vom Bundeswirtschaftsministerium für die geplante Übernahme der Berliner Zeitung die Auflage bekommen, zunächst nach einem Käufer für den Tagesspiegel Ausschau zu halten. Das Bundeskartellamt hatte die Übernahme untersagt, worauf Holtzbrinck eine sogenannte Ministererlaubnis beantragt hatte. Der Stuttgarter Verlag will die Anzeigenverwaltung und den Vertrieb der beiden Berliner Tageszeitungen zusammenlegen und dadurch Kosten sparen. Ansonsten müsse der Tagesspiegel eingestellt werden. Bisher hat nur der Hamburger Bauer-Verlag ein Angebot öffentlich gemacht. Branchenkreisen zufolge hat auch die Südwest Medienholding, mit 18,75 Prozent Gesellschafter beim Süddeutschen Verlag, eine Offerte abgegeben.

 

Buchmesse: Rußland zeigt "Neue Seiten"

FRANKFURT/MAIN. Zur Frankfurter Buchmesse präsentiert sich das diesjährige Gastland Rußland mit mehr als 100 Verlagen und über 100 Schriftstellern. Diese repräsentierten die gesamte Palette zeitgenössischer russischer Literatur, sagte der stellvertretende Informationsminister des Landes, Wladimir Grigorijew, vorigen Montag in Frankfurt am Main. Die Präsentation des Gastlandes steht unter dem Motto "Rußland - Neue Seiten". Unter den Autoren, die vom 8. bis 13. Oktober nach Frankfurt kommen, sind viele junge Schriftsteller, die in Deutschland gänzlich unbekannt sind, aber auch bekannte Namen wie Boris Akunin ("Fandorin"), Boris Strugazkij oder Wladimir Makanin. Zugleich sollen auch Klassiker wie Nikolaj Gogol, Tolstoj oder Dostojewski ihren Platz haben: Einige ihrer Werke werden anläßlich der Buchmesse neu aufgelegt. Innerhalb des Rahmenprogramms ist unter anderem ein Gala-Konzert am 7. Oktober in der Alten Oper geplant, bei dem Meisterwerke der russischen Opern- und Ballettkunst gezeigt werden. Eine Ausstellung widmet sich der Stadt St. Petersburg, die in diesem Jahr ihren 300. Geburtstag feiert.

 

Hermann-Lenz-Preis für Joseph Zoderer

HEIDELBERG. Der Südtiroler Schriftsteller Joseph Zoderer ist mit dem diesjährigen Hermann-Lenz-Preis für deutschsprachige Lyrik ausgezeichnet worden. Der 1935 in Meran geborene Autor erhielt den von Verleger Hubert Burda gestifteten und mit 15.000 Euro dotierten Preis vergangenen Samstag in Heidelberg für sein Lebenswerk verliehen. Zoderer habe in seinen Romanen "Das Glück beim Händewaschen", "Die Walsche" und vor allem "Der Schmerz der Gewöhnung" (alle Hanser Verlag) das ambivalente Verhältnis zwischen Südtirolern und Italienern thematisiert und die für ihn charakteristischen Themen der Fremdheit und Entfremdung beleuchtet, heißt es in der Begründung der Jury. Die Auszeichnung ist nach dem 1997 verstorbenen Schriftsteller Hermann Lenz benannt. Bisherige Preisträger sind Joseph W. Janker, Johannes Kühn, Ralf Rothmann und Erich Skwara.

 

Sprach-Pranger

"Repowering von Windkraftanlagen"

Aus einer Pressemitteilung der FDP-Landtagsabgeordneten Christel Aschmoneit-Lücke


 
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