© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    27/03 27. Juni 2003

 
Meldungen

Logopäden: Kinder auf Sprachdefizite untersuchen

KARLSRUHE. Bei 10 bis 30 Prozent der Vorschulkinder ist die Sprache nach Expertenauskunft nicht altersgerecht entwickelt. Der Deutsche Bundesverband für Logopädie (Sprachheilkunde) forderte daher eine frühzeitige Untersuchung von Kleinkindern auf etwaige Sprachdefizite. Es sei ein Unding, daß ein ausgebildeter Zahnarzt regelmäßig die Gebisse der Drei- bis Sechsjährigen im Kindergarten kontrolliere, die Überprüfung des Sprachvermögens oft jedoch nur an kurzfristig geschulte Erzieherinnen delegiert werde, sagte Verbandspräsidentin Monika Rausch. Allerdings brauche nicht jedes auffällig gewordene Kind eine Sprachtherapie. Meistens genüge die allgemeine Förderung im Elternhaus und in Kindertageseinrichtungen. Wichtig sei, daß alle Kinder rechtzeitig untersucht würden, um die verschiedenen Förderbedürfnisse frühzeitig zu ermitteln, betonte Rausch auf dem 32. Fachkongreß ihres Verbandes, der am vergangenen Samstag in Karlsruhe endete. Im Kindergartenalter sei die Sprache schon so weit entwickelt, daß es nur noch darum gehe, wie gut sie ausgeprägt werde. Rausch: "Echte Sprachstörungen entstehen früher."

 

Zu viele Informationen können Streß verursachen

BRISBANE. Große Mengen ständig verfügbarer Informationen können Streß und in extremen Fällen sogar Krankheiten verursachen. Zwar gebe es schon seit Jahrzehnten eine regelrechte Informationsüberflutung, betont Neville Meyers von der Technischen Universität im australischen Brisbane. Doch sogenannter Infostreß sei ein neues Phänomen, das nach einer Studie der Hochschule durch den verstärkten Zugang zu Informationen über das Internet verursacht werde. "Über 50 Prozent australischer Manager geben an, daß sie nicht imstande sind, die Informationen zu verarbeiten, mit denen sie umgehen müssen", sagt der Wissenschaftler. Ein Drittel betrachte sich sogar regelrecht als ohnmächtige Opfer der Informationsflut. Menschen, die unter Infostreß leiden, können laut Meyers die vorhandenen Informationen nicht verarbeiten. Es falle ihnen schwer, Entscheidungen zu treffen, und sie kämen nicht voran. Nach seinen Erkenntnissen schaden sich viele der Patienten selbst am meisten: Einerseits seien sie nicht in der Lage, die vielen Informationen zu verarbeiten, andererseits seien sie ständig auf der Suche nach immer neuen Informationen.


 
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