© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    29/03 11. Juli 2003

 
"Öffentliche Lachnummer"
Zitate zum Fall Friedman

"Er hat etwas gelernt, was jeder Mensch früher oder später lernen muß: Demut."

Rafael Seligmann, Schriftsteller , im "Tagesspiegel" vom 9. Juli

 

 

"Es geht nicht darum, ob Friedmans Argumente und Attacken in Zukunft weniger glaubwürdig sind, weil er persönlich gefehlt hat. (...) Der eigentliche Skandal ist, daß uns in der Diskussion über Michel Friedmans Verhalten etwas als menschlich, allzu menschlich verkauft werden soll, was zutiefst unmenschlich ist. Wenn das endlich einmal in den Hirnen ankäme, hätte der umstrittene TV-Moderator - wenn auch nur in der undankbaren Rolle als Fallbeispiel - mehr aufgeklärt und aufgewühlt als in seiner ganzen bisherigen Laufbahn."

Karen Duve, Schriftstellerin, im "Spiegel" vom 7. Juli

 

 

"Es besteht auch keinerlei Grund, der mit dem Fall betrauten Berliner Staatsanwaltschaft irgendwelche antisemitischen Motive zu unterstellen. (...) Für den Beklagten Friedman gelten keine anderen entlastenden oder belastenden Maßstäbe als die vom Rechtsstaat für alle Bürger vorgeschriebenen."

Ernst Cramer in einem Kommentar in der "Welt" vom 5. Juli

 

 

"Ich glaube nicht, daß man im Zusammenhang mit dem Verfahren gegen meinen Kollegen und Freund Michel Friedman von einer antisemitischen Attacke gegen Juden in Deutschland sprechen kann."

Paul Spiegel, Vorsitzender des Zantralrats der Juden in Deutschland, in der Fernsehsendung "Panorama" vom 3. Juli

 

 

"Steht ein Christ unter entsprechender Anklage, handelt es sich noch längst nicht um Christenverfolgung. Wird ein jüdischer Mitbürger dabei erwischt, läßt sich nicht der Staatsanwalt zum Täter machen ..."

Michael Rutz, Chefredakteur, im "Rheinischen Merkur" vom 3. Juli

 

 

"Die durch Gesetz zur Ermittlung verpflichteten Juristen sind gegen Michel Friedman genauso vorgegangen wie gegen andere Verdächtige auch, ob unbekannt oder prominent. (...) Das Aufsehen um seine Person - Fluch und Segen der Prominenz - teilt der TV-Star Friedman mit Fußballtrainern, Sterneköchen, Musikern und Schauspielern, die wegen Rauschgift aufgefallen waren. Es ist unanständig, im Fall Friedman die Keule Antisemitismus zu schwingen."

Helmut Markwort, Chefredakteur, im "Focus" vom 30. Juni

 

 

"Friedman ist der Jud Süß unserer Tage. Er ist gebildet, begabt, ehrgeizig, eloquent, tüchtig, und - geben wir es zu - auch ein wenig schmierig. Nicht wegen seiner Frisur, sondern weil er sich so bedenkenlos überall anbiedert. (...) Aber so ein Leben im Heißluftballon mit Turbomotor hat, wie auch bei Uschi Glas oder Stefan Effenberg, seinen Preis. Vom Everybody's Darling zur öffentlichen Lachnummer mit einem festen Platz am RTL-Stammtisch ist es nur ein kleiner Schritt."

Henryk M. Broder, Publizist, auf seiner Internetseite, 15. Juni


 
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