© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    30/03 18. Juli 2003

 
Meldungen

Nationaler Gedenktag für Vertreibungsopfer

BERLIN. Die Entscheidung des Bundesrates, den 5. August zum "Nationalen Gedenktag für die Opfer von Vertreibung" zu erheben, hat der Vorsitzende der Arbeitsgruppe "Vertriebene und Flüchtlinge" der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Erwin Marschewski, als "eine große Geste für das Friedenswerk der deutschen Heimatvertriebenen" begrüßt. Die Tragödie von Deportation, Flucht und Vertreibung von rund 15 Millionen Deutschen aus ihrer Heimat nach dem Zweiten Weltkrieg zähle zu den folgenschwersten Einschnitten in der deutschen Geschichte. "Das Vertreibungsgeschehen hat die historisch gewachsene Einheit des ost- und mitteleuropäischen Raumes beendet, unsägliches Leid über die Menschen gebracht und kulturelle Entwicklungslinien zerstört", erklärte Marschewski. Demgegenüber haben die deutschen Heimatvertriebenen in ihrer Charta vom 5. August 1950 jedem Gedanken an Rache und Vergeltung eine Absage erteilt. Die rot-grüne Bundesregierung habe bisher jedoch davon abgesehen, dieses wichtige Ereignis in Form eines nationalen Gedenktages zu würdigen. Initiativen der Unionsfraktion seien bisher stets mit Verweis auf den Volkstrauertag beantwortet worden. "Ein derart prägendes Ereignis der Geschichte, das die positive Entwicklung Deutschlands in der Nachkriegszeit wesentlich beeinflußt hat, bedarf eines würdigen Gedenkens", so der CDU-Politiker.

 

Klose für deutsches Irak-Engagement

BERLIN. Der Vizevorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, Hans-Ulrich Klose, hat Verständnis für die Irak-Politik der USA geäußert und einen deutschen Militäreinsatz im Irak nicht ausgeschlossen, falls es "eine Uno-Entschließung, die klare rechtliche Verhältnisse schafft", gibt. "Wir haben ein hohes Interesse daran, daß Stabilität im Nahen Osten einkehrt, daß sich die Verhältnisse im Irak zum Besseren wenden, und wir haben, um es deutlich zu sagen, kein Interesse daran, daß die Amerikaner im Irak in große Schwierigkeiten geraten", sagte der Hamburger Ex-Bürgermeister am Dienstag im Deutschlandfunk. "Ich weiß, es gibt Leute, die verfolgen das mit einer gewissen Häme, aber man muß darüber hinausdenken und fragen, welche Konsequenzen es hätte, wenn sich zum Beispiel die Amerikaner zu früh aus der Region zurückziehen." Die inzwischen auch in den USA und Großbritannien kritisch hinterfragten irakischen Waffenarsenale seien eine reale Gefahr gewesen: "Es gibt unendlich viele Verstecke, man kann sie nur finden, wenn man Hinweise hat", meinte Klose. "Saddam Hussein ist ein Mann, der immer Massenvernichtungsmittel eingesetzt hat, das ist kein unbeschriebenes Blatt."


 
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