© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    30/03 18. Juli 2003

 
Meldungen

Ohne Meisterbrief kein Handwerksnachwuchs

BERLIN. Der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), Dieter Philipp, hat den Meisterzwang verteidigt. Eine qualifizierte Handwerksausbildung sichere nicht nur Qualität und Produktivität, "sondern darüber hinaus gehen mehr als die Hälfte unserer ausgebildeten Leute in die anderen volkswirtschaftlichen Bereiche", sagte der ZDH-Chef letzte Woche im Deutschlandfunk. "Nicht ohne Grund sagen ja viele Leute auch aus der Industrie und aus anderen Wirtschaftsbereichen, um Gottes Willen, hier fehlt uns demnächst ein ganz wichtiger qualifizierter Nachwuchs." Er warnte vor dem Beispiel der Niederlande: "Dort hat man 1997 die Qualifizierung abgeschafft. Das Ergebnis ist niederschmetternd, und der scheinbar günstige Preis alleine tut's ja nicht, denn ich möchte ja auch für weniger Geld wenigstens eine einigermaßen akzeptable Leistung bekommen", erklärte Philipp. Der Hauptgrund für Schwarzarbeit liege darin, "daß die Kosten auf Arbeit bei uns so hoch sind. Daran wird sich auch nach einer Reform der Handwerksordnung nichts ändern". Die Billigkonkurrenz durch "Ich-AGs" gefährde existierende Betriebe, die heute Gesellen beschäftigen und Lehrlinge ausbilden. "Damit zerstören sie die Grundlagen, von denen wir heute noch leben", so Philipp.

 

14.000 Tote durch giftige Diesel-Abgase

BERLIN. Laut einer noch unveröffentlichten Studie des Umweltbundesamtes (UBA) sterben in Deutschland jährlich mindestens 14.000 Menschen durch krebserregende Diesel-Abgase. Die moderne Hochdrucktechnik in Dieselmotoren mache zwar Rußpartikel für das Auge nahezu unsichtbar. Durch ihre feine Struktur könnten sie sich jedoch besser in der Lunge festsetzen und seien damit sogar gefährlicher. "Deshalb fordern wir niedrigere Grenzwerte, die nur mit Rußfiltern zu erreichen wären", erklärte UBA-Verkehrsleiter Axel Friedrich dem Magazin Focus. Schon vor zwei Jahren hatte das UBA zusammen mit dem ADAC anhand eines Langzeittests mit einem Peugeot 607 HDi nachgewiesen, daß Diesel-Partikelfilter nicht nur wirtschaftlich und zuverlässig, sondern auch sauber sind. Mehr als 99,9 Prozent der feinen Rußpartikel wurden herausgefiltert. Deutsche und US-Hersteller lehnten bislang die französische FAP-Filtertechnik vehement ab.

 

USA bei Mobilfunk noch Entwicklungsland

WASHINGTON. Die Zahl der Mobilfunkteilnehmer in den USA ist im Jahr 2002 um etwa zehn Prozent auf 141,8 Millionen gestiegen. Die "Handy-Penetrationsrate" liegt damit lediglich bei 49 Prozent. Dies teilte die Federal Communications Commission ( FCC/ www.fcc.gov  ) in ihrem aktuellen Report mit. In Deutschland liegt der entsprechende Wert bei etwa 75 Prozent, in Österreich bei 84 Prozent, in Italien bei 88 Prozent und in Taiwan gar bei 107 Prozent. Nachholbedarf haben die US-Amerikaner auch beim Kurzmitteilungsdienst SMS: Nur 20 Prozent der US-Mobiltelefonierer nutzen die Textfunktion.


 
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