© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    33/03 08. August 2003

 
Frisch gepresst

Klimakatastrophe. Die Angst hat den evolutionären Sinn, zum Ergreifen von Schutzmaßnahmen zu veranlassen. Deshalb muß sie quälend und nicht zu verdrängen sein. Doch obwohl nach Jahrhundertfluten und Jahrhundertsommern allmählich die Annahme einer Klimaveränderung naheliegend wird und die Menschen in Angst treibt, wird der CO2-Ausstoß bisher nicht deutlich gedrosselt. Der Grund liegt vor allem in der wissenschaftlichen Schwäche der "Treibhaus"-Theorie. Uwe Schulte stellt die Debatte um die "heiße Luft" auf verständliche Weise dem wissenschaftlichen Laien dar. Damit sich jeder ein eigenes Urteil bilden kann. (Uwe Schulte: Streit um heiße Luft. Die Kohlendioxid-Debatte. S. Hirzel-Verlag, Stuttgart/Leipzig 2003, 200 Seiten, 19, 80 Euro)

 

Erziehung ohne Staat. Schon länger zeigt sich bei Eltern das Bedürfnis, die schulische Ausbildung und Erziehung ihrer Kinder wieder selbst in die Hand zu nehmen. Privatschulen erleben einen Boom nicht nur bei den Reichen. Wer irgend dazu in der Lage ist, meldet seinen Sohn oder seine Tochter wenigstens in einer konfessionellen oder Waldorf-Schule an. Dabei geht es nicht um eine bestimmte Ideologie, sondern einfach um ein Milieu, in dem Leistung gefordert und die Persönlichkeit gefördert wird. Nach den verheerenden Pisa-Ergebnissen erkennen immer mehr Eltern, daß ihr Kind nur dann nicht zu den zahlreichen Verlierern einer härter werdenden Gesellschaft zählen wird, wenn es richtig ausgebildet ist - zur Not auch zu Hause. (Petra Gerster, Christian Nürnberger: Stark für das Leben. Wege aus dem Erziehungsnotstand. Rowohlt Verlag, Berlin 2003, 270 Seiten, 19, 90 Euro)

Geistesleben. Über Jahre hinweg hat sich der österreichische Rechtsanwalt und Publizist Michael E. Sallinger mit einigen jener konservativen Autoren und Gelehrten des 20. Jahrhunderts beschäftigt, die sich nicht zuletzt durch eine ungeheure Weite und Ernsthaftigkeit im Denken auszeichneten. Erschienen sind seine Betrachtungen zu Ernst und Friedrich Georg Jünger, Martin Heidegger, Gottfried Benn, Carl Schmitt, Erhart Kästner und Armin Mohler zumeist in der Wiener Zeitschrift Genius. Jetzt hat Sallinger seine Essays und Aphorismen gebündelt unter dem Titel "Wege und Zweige" erneut veröffentlicht. (Studienverlag, Innsbruck 2002, 183 Seiten, 19 Euro).


 
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