© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    35/03 22. August 2003

 
Meldungen

Leni Riefenstahl feiert 101. Geburtstag

MÜNCHEN. Das Time Magazin wählte sie unter die hundert wichtigsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts, im Ausland wird sie bewundert und verehrt, nur in Deutschland gilt sie als "umstritten": Leni Riefenstahl. Seit Jahrzehnten muß sich die in 1902 Berlin geborene Regisseurin wieder und wieder für ihren Dokumentarfilm "Triumph des Willens" vom Reichsparteitag der NSDAP 1934 in Nürnberg rechtfertigen. Bis heute hat sie etwa 50 Prozesse gegen ihre Kritiker, meist wegen Verleumdung, gewonnen. An diesem Freitag nun feiert Leni Riefenstahl, die ihre Karriere als Tänzerin und Schauspielerin begann und nach dem Krieg vornehmlich als Fotografin arbeitete, ihren 101. Geburtstag.

 

Immendorff droht Verlust des Lehrstuhls

DÜSSELDORF. Dem Maler Jörg Immendorff (58) drohen wegen Kokainbesitzes eine Haftstrafe und der Verlust seines Lehrstuhls an der Düsseldorfer Kunstakademie. Polizisten hatten den Künstler vergangenen Samstag mit sieben Prostituierten und elf Gramm Kokain in der Luxus-Suite eines Düsseldorfer Hotels überrascht. Weitere zehn Gramm waren bei der Durchsuchung der Wohnung Immendorffs entdeckt worden, berichteten Polizei und Staatsanwaltschaft am Montag in Düsseldorf. Immendorff, der als "Junger Wilder" im Kunstbetrieb für Furore sorgte, zählt zu den international bekanntesten deutschen Künstlern. Er müsse nun mit einer Anklage wegen Besitzes einer "nicht geringen Menge" Kokain rechnen, sagte Staatsanwalt Johannes Mocken. Darauf steht eine Mindeststrafe von einem Jahr Haft. Damit würde Immendorff laut Beamtengesetz seinen Status als Landesbeamter und damit seinen Lehrstuhl an der Kunstakademie verlieren.

 

Kritik an Verklärung der DDR-Vergangenheit

FRANKFURT/MAIN. Die zunehmende Zahl von Filmen und Shows über die DDR hat Kritik an der sogenannten Ostalgie ausgelöst. Der thüringische Ministerpräsident Dieter Althaus warnte vor "falscher DDR-Nostalgie", die ein verharmlosendes Bild der damaligen Realität entstehen lasse. Der Schauspieler Jan Josef Liefers sprach sich gegen eine Verklärung der DDR-Vergangenheit aus. Das ZDF zeigte vorigen Sonntag "Die Ostalgie-Show", die Privatsender RTL, Sat 1 und ProSieben folgen mit weiteren Formaten. Althaus sagte der Leipziger Volkszeitung, der Blick zurück auf die DDR-Geschichte dürfe nicht nostalgisch sein, sondern müsse die Wirklichkeit widerspiegeln. Die DDR sei bei genauer Betrachtung ein ungerechter Staat gewesen, und es sei gut, daß er sein Leben ausgehaucht habe, erklärte Althaus. Der in Dresden geborene Liefers ("Tatort") warnte in der Zeitschrift Brigitte vor einer Verklärung der vielgepriesenen Solidarität in der DDR, die in Wahrheit auch nur Geschäft gewesen sei.


 
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