© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    38/03 12. September 2003

 
Zitate

"Amerika ist wie ein dummer Welpe. Mit großen Zähnen. Er kann dich beißen und verletzen. Ein agressives Land. Die amerikanische Regierung und die Medien haben die Franzosen beschimpft, Präsident Chirac sei ein Tier. Ich war froh, als ich las, daß Pommes frites von 'French Fries' in 'Freedom Fries' umbenannt wurden. Erwachsene Männer und Frauen in Machtpositionen, Leute in der Regierung outeten sich auf einmal selbst als Idioten. Ich dachte: Endlich zeigt ihr der Welt, was für Volltrottel ihr seid. Man muß nur unseren Präsidenten anschauen, unglaublich. Ihm ging es im Irak nur ums Geschäft. um Kontrolle. Geld. Und er ist einer der schlechtesten Lügner, die ich je gesehen habe."

Johnny Depp, US-Schauspieler, im Interview mit dem "Stern" 37/03

 

 

"Kinder kann man nicht kaufen. Noch so hoher Geldeinsatz wird die individuelle Entscheidung für das Kind nicht ersetzen können. Man kann materiell helfen. Die entscheidende Weichenstellung findet aber in den Köpfen der Menschen statt. (...) Ich halte die Tendenz für sehr unheilvoll, daß alles und jedes in unserer Gesellschaft sich in Form einer ökonomischen Betrachtung materialisieren muß. (...) Wer es mit Kindern ernst meint, muß ihnen Geborgenheit geben, Heimat und Wurzeln. (...) Das finden Sie nicht in der Krippe, das finden Sie nicht in der Fremdbetreuung."

Wolfgang Schüssel, österreichischer Bundeskanzler, im Wiener "Standard" vom 2. September

 

 

"Nachdem Caspar von Schrenck-Notzing seinen Abschied als Herausgeber des Criticón nahm, hat diese ehemals konservative Zeitschrift ihren Charakter gründlich verändert. Das Unbequeme, Querköpfige und Widerständige ist verschwunden; an seine Stelle ist eine Zeitgeistgerechtigkeit getreten, die damit kokettiert, zwischen Links und Rechts nicht mehr unterscheiden zu können oder zu wollen. Das Ergebnis ist eine Contradictio in adjecto, ein fortschrittlicher Konservatismus, der sich begeistert und nur noch einen Gegner kennt, die Globalisierungsfeinde aus dem Umfeld von Attac. Verständlich ist diese Mischung nicht einmal unterhaltsam. Und ernst zu nehmen ist sie schon gar nicht. Seit Anfang des Jahres gibt es die neue Zeitschrift Sezession. Sie erscheint vierteljährlich und läßt den Ehrgeiz erkennen, die durch das Umschwenken oder Abrutschen von Criticón entstandene Leerstelle zu füllen."

Konrad Adam in der "Welt" vom 2. September

 

 

"Selbstverständlich war Saddam Husseins Regime verbrecherisch. Aber es gab keine unmittelbare Bedrohung für unsere Sicherheit, die diesen Krieg rechtfertigte. Insbesondere keinen Krieg im Alleingang. Die Regierung Bush ist daran gescheitert, die Nachkriegszeit genausogut zu planen wie ihren Feldzug, und dafür zahlen wir jetzt den Preis. (...) Bush hat eine Bescheidenheit in der Außenpolitik versprochen - aber bekommen haben wir Demütigung ... unserer Feinde und unserer Freunde."

Howard Dean, Ex-Gouverneur von Vermont, im Wiener "Profil" 36/03


 
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