© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 46/03 07. November 2003

Zitate

"Obwohl ich verstehe, daß einige Mitglieder der jüdischen Gemeinde, speziell der deutschen, empfindlich auf den Namen Degussa reagieren, darf eine solche emotionale Reaktion auf diesen Firmennamen nicht weiter den Lauf der Geschichte hemmen. (...) Indem wir Degussa das Recht an einer Beteiligung absprechen, erlauben wir es der Vergangenheit, uns blind zu machen für all das, was sich bis heute getan hat. Es geht hier nicht darum, ob Degussa ein besseres Produkt oder ein günstigeres Angebot vorzuweisen hat. Es geht darum, daß wir uns 60 Jahre nach dem Holocaust nicht mehr zu Geiseln der Political Correctness machen lassen dürfen. Wäre das Projekt schon in dem Geist begonnen worden, in dem es nun fortgeführt zu werden droht, hätte ich nie mitgewirkt."

Peter Eisenman, Architekt des Holocaust-Mahnmals in Berlin, in der "Zeit" vom 30. Oktober

 

 

"Parteichefin Merkel wird das schöne Gefühl haben, geschlossen eine wichtige Reform des politischen Gegners zu kippen. Das war's dann schon. Das tolle Glücksgefühl, ein Verweigerer zu sein, ist von kurzer Dauer. Danach kommt die Stunde der Vermittler. Und dann schlägt irgendwann auch für Friedrich Merz die Stunde: Vielleicht wird er Deutschlands 'Steuersuperstar' oder er bekommt den 'Oskar' für schönes Scheitern in der zweiten Reihe. Überreicht durch Angela Merkel."

Ulrich Neufert,Chefredakteur, in der "Neuen Presse" vom 4. November

 

 

"Gerade im vergangenen Jahr ist mir sehr deutlich geworden, daß sich Parallelgesellschaften entwickeln, die wenig Berührungspunkte mit der deutschen Gesellschaft haben und sie auch nicht suchen. (...) Wollen wir wie in anderen europäischen Metropolen Gebiete, wo mehr die Araber, die Türken oder andere Einwanderer hauptsächlich unter sich leben? (...) Aus meiner Sicht ist die Integration gescheitert. Eine Mischung, die verträglich ist für alle Kulturen, ist nicht zustande gekommen. (...) Die deutsche Gesellschaft darf sich nicht eine Entwicklung in Richtung Islam aufzwingen lassen."

Werner Schiffmann, Leiter des Präventionsbeirats Mitte, im Berliner "Abendblatt" 43/03

 

 

"Das Zeitfenster für eine Stabilisierung des Irak scheint sich mit jedem neuen Anschlag weiter zu schließen. Fatale Parallelen zum sowjetischen Einmarsch in Afghanistan drängen sich auf. Das Ende der Sowjets in Afghanistan begann, als die Mujaheddin mit Stinger-Raketen die russischen Helikopter vom Himmel holten."

Dietmar Ostermann in der "Basler Zeitung" vom 3. November

 

 

"Die USA ist eine Macht, die Kriege gewinnen kann, ohne auf Verbündete angewiesen zu sein. Aber sie ist keine Macht, die den Frieden in der Welt gewährleisten kann ohne Verbündete und auch nicht ohne die Legitimation durch das Völkerrecht."

Karsten Voigt, SPD, Koordinator für deutsch-amerikanischen Beziehungen, im Interview mit dem "Deutschlandfunk" am 3. November


Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen