© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 48/03 21. November 2003

Meldungen

Berlin: Mahnmal für Homosexuelle kommt

BERLIN. Auch für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen soll in Berlin ein Mahnmal errichtet werden. Das empfahl der Kulturausschuß des Bundestages mit den Stimmen von SPD, Grünen und FDP am Donnerstag. Die Union stimmte dagegen. Das Land Berlin will für das Denkmal am südöstlichen Rand des Tiergartens ein geeignetes Areal zur Verfügung stellen. Die Koalitionsfraktionen hatten ihren Antrag damit begründet, daß mit dem Beschluß zum Bau des Holocaust-Mahnmals für die ermordeten Juden Europas von 1999 die Verpflichtung einhergehe, auch der anderen Opfer des Nationalsozialismus würdig zu gedenken. Der Schlußabstimmung im Bundestag stehe nun nichts mehr entgegen, erklärten die beiden SPD-Abgeordneten Johannes Kahrs und Eckhardt Barthel sowie die beiden Grünen-Abgeordneten Volker Beck und Claudia Roth. "Die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus haben bislang in der Gedenkkultur der Bundesrepublik wenig Beachtung gefunden", sagten sie.

 

Karsli distanziert sich von Martin Hohmann

DÜSSELDORF. Der nordrhein-westfälische Landtagsabgeordnete Jamal Karsli hat sich vom CDU-Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann wegen dessen umstrittener Rede zum 3. Oktober distanziert. "Ich verurteile die Äußerungen Martin Hohmanns entschieden", so Karsli, der im Frühjahr selber wegen vermeintlich antisemitischer Ansichten in der öffentlichen Kritik stand (die JF berichtete). Hohmann verfälsche "historische Zusammenhänge zu einem antisemitischen Brei", so der Vorwurf des studierten Raumplaners Karsli. Weiter behauptet das ehemalige Grünen-Mitglied, Hohmann leugne "das an Juden begangene Leid im Dritten Reich". Als Konsequenz kündigt der Deutsch-Syrer an, ein Zitat von Martin Hohmann aus seinem Buch "Der Fall Karsli" zu entfernen.

 

Asylbewerber kommen meist aus der Türkei

NÜRNBERG. Im Oktober 2003 haben in Deutschland 4.343 Personen Asyl beantragt. Damit sank die Zahl der Asylbewerber im Vergleich zum Vormonat um 75 Personen (-1,7 Prozent). Für den Zeitraum Januar bis Oktober 2003 verzeichnete das Bundesamt für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge 43.331 Antragsteller. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Rückgang von 17.477 (-28,7 Prozent). Hauptherkunftsländer sind die Türkei, Serbien und Montenegro, der Irak, die Russische Föderation sowie China. Von 78.310 Asylbewerbern, über deren Anträge das Bundesamt entschied, wurden 1.325 (1,7 Prozent) anerkannt, 1.460 Personen (1,9 Prozent) erhielten Abschiebeschutz. 54.071 Asylanträge (69,0 Prozent) wurden abgelehnt, 21.454 (27,4 Prozent) durch formelle Verfahrensbeendigungen (beispielsweise durch Antragsrücknahmen) erledigt. Über 24.494 Anträge war Ende Oktober noch nicht entschieden.


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