© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 48/03 21. November 2003

Meldungen

Umfrage: Berlin ist führende Kulturstadt

HAMBURG. Berlin ist mit Abstand die kulturell attraktivste Stadt Deutschlands. Dieser Ansicht sind 71 Prozent laut einer repräsentativen Umfrage des BAT Freizeit-Forschungsinstitutes in Hamburg. Auf den weiteren Plätzen folgen München (46 Prozent), Hamburg (41 Prozent) und Dresden (40 Prozent). Befragt wurden 1.000 Menschen über 14 Jahren nach ihrem Kulturverständnis. Danach wachsen die sogenannte ernste Kultur und die Unterhaltung immer mehr zusammen. "Kultur hat viele Gesichter und schließt auch populäre Unterhaltungsangebote wie zum Beispiel Kino, Musicals und Rock-Pop-Konzerte mit ein", sagen 69 Prozent der Deutschen. Lediglich die ältere Generation der über 65jährigen pocht darauf, nur klassische Angebote wie Oper, Konzert, Theater, Ballett oder Museumsausstellungen als Kultur anzuerkennen (48 Prozent). Mehr als drei Viertel der jüngeren Generation im Alter bis zu 34 Jahren (78 Prozent) wollen Kultur als Breitenkultur verstanden wissen.

 

Tagung zum 200. Todestag Herders

WEIMAR. Im Jahr des 200. Todestags von Johann Gottfried Herder (1744 -1803) wird der Dichter und Philosoph in Weimar geehrt. Auf einer Tagung der Evangelischen Akademie Thüringen beschäftigten sich jetzt Forscher mit dem Werk den großen Humanisten und Begründers der "Sturm und Drang"-Epoche. Eröffnet wurde die Tagung vergangenen Donnerstag durch den Herder-Biografen Michael Zaremba. Am Freitag sprach der Philosoph Peter Sloterdijk. Unter dem Titel "Der Mensch als Luftwesen" erklärte er die Gedankenwelt Herders. Am Sonnabend hielt der Publizist Peter Merseburger einen Vortrag zum Thema "Toleranz und Terror". Von Goethe nach Weimar geholt, arbeitete Herder als Hofprediger und Generalsuperintendent. 1803 starb Herder in der Klassikerstadt.

 

Albert Ostermaier erhält Kleist-Preis

BERLIN. Der Münchner Dramatiker und Lyriker Albert Ostermaier erhält am kommenden Sonntag den diesjährigen mit 20.000 Euro dotierten Kleist-Preis. Die Laudatio im Berliner Ensemble hält die Regisseurin Andrea Breth. Der 1967 geborene Ostermaier schreibt vor allem Theaterstücke und Lyrik , zuletzt veröffentlichte er 2001 den Gedichtband "Autokino". Der Kleist-Preis galt in der Weimarer Republik als die bedeutendste literarische Ehrung in Deutschland. Zu den Ausgezeichneten nach der Wiederbegründung des Preises 1985 gehören neben anderen Alexander Kluge, Heiner Müller, Monika Maron, Judith Hermann und zuletzt Martin Mosebach.

 

Oberster Richter in Alabama entlassen

MONTGOMERY. Der Vorsitzende des Obersten Gerichts im US-Bundesstaat Alabama, Roy Moore, ist entlassen worden, weil er vor zwei Jahren ein Monument mit den zehn Geboten in der Eingangshalle des Gerichtsgebäudes aufstellen ließ. Ein Richtergremium in Alabama entschied vergangene Donnerstag, daß Moore das in der US-Verfassung verankerte Prinzip der Trennung von Kirche und Staat gefährdet habe. Nach der Urteilsverkündung erklärte der 56jährige Moore, er habe nur das getan, worauf er seinen Amtseid geleistet habe, nämlich "Gott als Ursprung unseres Rechts und unserer Freiheit anzuerkennen". Gerüchten zufolge überlegt Moore nun, im nächsten Jahr als Senator zu kandidieren.


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