© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 50/03 05. Dezember 2003

Meldungen

Hohe Beitragssprünge für Privatversicherte

BERLIN. Mitglieder der Privaten Krankenversicherungen (PKV) müssen für 2004 mit massiven Beitragserhöhungen rechnen. Die etwa acht Millionen PKV-Versicherten müssen Beitragssprünge zwischen drei und acht Prozent verkraften. Als Gründe geben die PKV-Unternehmen die höheren Kosten für Arzneimittel und für die ambulante Versorgung an. Auch die neu ermittelte höhere Lebenserwartung treibe die Kosten hoch. Der Branchenführer Debeka erhöht für seine 1,8 Millionen Vollversicherten die Sätze um durchschnittlich sieben Prozent, die Central in Köln will von ihren 370.000 Versicherten im Schnitt acht Prozent mehr verlangen. 2002 betrug der Anstieg nur fünf Prozent. Die Continentale setzt die Beiträge um 4,3 Prozent nach oben, die DKV will 3,4 Prozent von ihren 700.000 Versicherten mehr, die knapp 790.000 Allianz-Versicherten müssen mit drei Prozent rechnen. 1992 betrug der Monatsbeitrag für die etwa 6,7 Millionen PKV-Versicherten im Schnitt 101 Euro im Monat. 2003 mußten die inzwischen acht Millionen PKV-Versicherten schon knapp 183 Euro bezahlen - das ist eine Steigerung von über 80 Prozent. Hinzu kommen bei einzelnen PKV-Tarifen noch Eigenbeteiligungen von bis zu 3.000 Euro jährlich. PKV-Kopfprämien werden nach Alter, Geschlecht und Gesundheitszustand berechnet und liegen derzeit etwa zwischen 60 und 600 Euro pro Monat.

 

Gen-Saatgut gefährdet Öko-Landwirtschaft

FREIBURG. Das Öko-Institut und die Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW) haben die Bundesregierung aufgefordert, bei der Neufassung des Gentechnik-Gesetzes die Chancengleichheit für eine gentechnikfreie Landwirtschaft und die Wahlfreiheit der Konsumenten zu gewährleisten. Konventionelle Landwirtschaft und Ökolandbau dürften von der Gentechnik nicht unmöglich gemacht werden. Um eine Koexistenz zu ermöglichen, müsse es Vorgaben für Mindestabstände, Heckenpflanzungen und ähnliche Maßnahmen geben. Für Pflanzen mit einem besonders hohen Ausbreitungspotential müsse ein Anbauverbot durchgesetzt werden. Saatgutverunreinigungen dürften nicht toleriert werden. Nötig seien klare Haftungsregeln und ein Fonds, der diejenigen unbürokratisch entschädige, deren Ernte durch Pollenflug oder Sameneintrag verunreinigt werde.

 

Italien: 1.000 Euro Geburtsprämie

ROM. Seit vergangenem Montag erhalten italienische Familien bei der Geburt eines zweiten oder dritten Kindes einmalig 1.000 Euro Kindergeld zusätzlich. "Wir wollen somit auf konkrete Weise die Familien unterstützen und zur Bekämpfung der demographischen Probleme Italiens beitragen", erklärte Arbeitsminister Roberto Maroni von der Lega Nord. Italien hat mit durchschnittlich 1,1 Kindern die niedrigste Geburtenrate in Europa. 18,2 Prozent der Italiener sind inzwischen über 65 Jahre alt. Die Italiener führen damit vor den Griechen und den Schweden die Liste der "langlebigsten" Bevölkerungen in der EU an.


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