© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 52/03 19. Dezember 2003 u. 01/04 26. Dezember

Meldungen

Keine Weihnachten mehr in Melbourne

MELBOURNE. Im australischen Melbourne findet Weihnachten offiziell nicht mehr statt. Vizebürgermeisterin Susan Riley begründet die Entscheidung der Stadt, nicht mehr von "Weihnachten" zu sprechen, mit der Existenz einer "multikulturellen Gesellschaft". Es gehe darum, eine festliche Stimmung für alle Einwohner zu schaffen. Dieses Jahr wird deshalb dazu eingeladen, Melbourne zu feiern ("Celebrate Melbourne"). Auch von anderen australischen Städten wird "Christmas" nicht mehr verwendet und von der "festlichen Jahreszeit" ("festive season") gesprochen. Die Tendenz, den christlichen Hintergrund des Fests auszublenden, bekam bereits 2002 der anglikanische Geistliche Greg Allinson zu spüren. Sein Angebot an eine Schule in Stonnington, auf ihrer Weihnachtsfeier eine Ansprache zu halten, konnte er unter den gestellten Bedingungen nicht aufrechterhalten. Die Stadt hatte ihn gebeten, aus seiner Rede zahlreiche Bibelbezüge zu streichen. Allinson, der nun dieses Jahr in der Schule sprechen darf, meinte, er wisse, daß die Mehrheit der Australier keine Christen seien. Es sei jedoch fatal, die Gesellschaft von ihren Wurzeln zu trennen.

 

Patt im Parlament des türkischen Nordzypern

LEFKOSA. Die Wahlen in der Türkischen Republik Nordzypern haben zu einem Patt im 50köpfigen Parlament geführt. Die regierende rechte Partei der Nationalen Einheit (UBP, 18 Sitze) und ihr Koalitionspartner, die Demokratische Partei (DP, 7 Sitze), verloren ihre Mehrheit und kommen nur noch auf 25 Sitze. Die für einen vereinten multikulturellen Bundesstaat eintretende Türkisch-Republikanische Partei (CTP) erhält 19 Sitze, ihr Partner, die Bewegung für Frieden und Demokratie (BDH), 6 Sitze. Damit kommt das EU-freundliche Bündnis auf 25 Sitze, ebenso wie die Koalition, die Staatspräsident Rauf Denktas unterstützt. Premier und UBP-Chef Dervis Eroglu machte die USA und die EU für das schlechtere Abschneiden verantwortlich. CTP-Chef Mehmet Ali Talat hatte im Wahlkampf versprochen, die Gespräche mit der griechischen Republik Zypern über eine Vereinigung wieder aufzunehmen und sie rechtzeitig zum EU-Beitritt Zyperns im Mai 2004 abschließen zu wollen.


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