© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 52/03 19. Dezember 2003 u. 01/04 26. Dezember

Meldungen

Klimawandel trifft besonders Australien

SYDNEY. Die zunehmende Erd-erwärmung stellt Australien vor erhebliche Probleme. Einer Regierungsstudie zufolge wird sich die jährliche Durchschnittstemperatur bis zum Jahr 2030 auf dem fünften Kontinent um zwei, bis 2070 sogar um sechs Grad erhöhen. Die Zahl der Tage, an denen in den großen Städten des Landes mehr als 35 Grad gemessen werden, könne sich bis dahin verdoppeln. Es müsse mit anhaltenden Dürreperioden und einer Verschärfung der Trinkwasserknappheit vor allem in den dicht besiedelten Küstenregionen gerechnet werden. Bereits heute mache sich der Klimawandel, für den Emissionen von Treibhausgasen wie Kohlendioxid verantwortlich gemacht werden, massiv bemerkbar. In Zukunft könnten dem Bericht des staatlichen Greenhouse Office (Treibhaus-Büro) zufolge noch mehr Bauern gezwungen sein, ihre Höfe aufzugeben. Bislang weigert sich die australische Regierung ebenso wie die USA und Rußland, das Klimaschutzprotokoll von Kyoto zu unterzeichnen. Dies liege nicht im nationalen Interesse. Gemessen an seiner Bevölkerungszahl gilt Australien, das überdies wichtigster Exporteur von Kohle ist, als größter Umweltverschmutzer der Erde.

 

Überfischung von Pazifik und Atlantik

PORTLAND. US-Meeresbiologen warnen vor dem drohenden Kollaps der Ozeane vor den Küsten Amerikas. Im Atlantik wie im Pazifik komme es durch Überfischung zu einem dramatischen Rückgang der Fischgründe. Den Experten der Pew Oceans Commission zufolge ist das Ökosystem Meer extrem gefährdet. So sei die Zahl der Schnapper vor der Küste Oregons auf nur noch drei Prozent der ursprünglichen Bestände zurückgegangen. Die Wissenschaftler machen für diese Entwicklung vor rund 30 Jahren gefällte politische Entscheidungen verantwortlich, die auf einer aus heutiger Sicht verantwortungslosen Studie basieren. Im Jahre 1969 hatte die Stratton Commission zum Zustand der Ozeane nahegelegt, daß die Meere immense, niemals endende Ressourcen darstellen. Die bislang zur Eindämmung der sich abzeichnenden Katastrophe eingerichteten Sperrzonen, in denen kommerzieller Fischfang verboten ist, sind nach Ansicht der Forscher nicht ausreichend. Notwendig seien echte maritime Nationalparks, die von niemandem befischt werden dürften.


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