© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 02/04 02. Januar 2004

Meldungen

Joachim C. Fest erhält Eugen-Bolz-Preis 2004

STUTTGART. Der Historiker und Publizist Joachim C. Fest erhält den Eugen-Bolz-Preis 2004. Die mit 7.500 Euro dotierte Auszeichnung wird am 24. Januar in Stuttgart überreicht, die Laudatio hält Ministerpräsident Erwin Teufel. Der ehemalige FAZ-Herausgeber und Buchautor Fest wird für seine publizistische Aufarbeitung des deutschen Widerstandes gegen das NS-Regime geehrt. Es sei das große Anliegen des Preisträgers, diesen Widerstand und insbesondere das Hitler-Attentat vom 20. Juli 1944, das Fest zufolge "die Deutschen bis heute nicht wirklich respektiert haben", fest im Bewußtsein der deutschen Bevölkerung zu verankern. Die 1995 gegründete Eugen-Bolz-Stiftung hat sich zur Aufgabe gemacht, in Erinnerung an den 1945 hingerichteten früheren Staatspräsidenten von Württemberg demokratische Gesinnung und Zivilcourage im Kampf gegen Unrecht zu fördern. Eugen Bolz war wenige Tage nach dem Scheitern des Attentats auf Hitler verhaftet und am 23. Januar 1945 in Berlin-Plötzensee hingerichtet worden. Am 15. Dezember 1881 in Rottenburg geboren, war er von 1919 bis 1933 württembergischer Justizminister bzw. Innenminister und von 1928 bis 1933 Staatspräsident von Württemberg. Verliehen wird die nach ihm benannte Auszeichnung zum vierten Mal. Bisherige Preisträger waren der frühere Bundesverfassungsrichter Paul Kirchhoff, der sächsische Justizminister Steffen Heitmann, der CDU-Bundestagsabgeordnete Arnold Vaatz und die frühere Bürgerrechtlerin Bärbel Bohley.

 

Vatikan will Bischof Galen seligsprechen

VATIKANSTADT. Der als "Löwe von Münster" bekannt gewordene katholische Theologe Clemens August Graf von Galen (1878-1946) soll seliggesprochen werden. Der frühere Bischof von Münster solle damit für seinen mutigen Einsatz für die Menschenrechte während des Nationalsozialismus geehrt werden, erklärte der Vatikan. Papst Johannes Paul II. habe als erste Stufe auf dem Weg der Seligsprechung ein Dekret herausgegeben, in dem die Leistungen des Bischofs dargestellt werden. In der Erklärung heißt es: "Er kämpfte offen gegen die Fehler des Nationalsozialismus und gegen die Verletzung der Menschenrechte sowie der Rechte der Kirche." Für die Deutschen sei er ein Hoffnungsbringer in "schmerzerfüllten Zeiten" gewesen. Der 1933 zum Bischof ernannte konservativ und national eingestellte Kirchenmann hatte im Sommer 1941 drei aufsehenerregende Predigten gegen das nationalsozialistische Euthanasie-Programm gehalten, die Ermordung von unheilbar kranken und behinderten Menschen. Seine große Beliebtheit bewahrte Galen vor der Verhaftung. Am 22. März 1946, kurz vor seinem Tode, wurde er zum Kardinal ernannt.

 

Baumeister-Buch zur CDU-Spendenaffäre

MÜNCHEN. Die frühere CDU-Bundesschatzmeisterin Brigitte Baumeister hat ein Buch zur Spendenaffäre ihrer Partei geschrieben, das nach Angaben des Heyne-Verlages Ende Februar 2004 unter dem Titel "Welchen Preis hat die Macht? - Eine Frau zwischen Kohl und Schäuble" erscheinen wird. In dem Buch werde der Streit mit dem ehemaligen CDU-Vorsitzenden Wolfgang Schäuble um die 100.000-Mark-Spende des Waffenlobbyisten Karlheinz Schreiber geschildert. Baumeister und Schäuble hatten sich widersprüchlich zu Zeitpunkt und Übergabe des Geldes geäußert. Den Verlagsangaben zufolge wird das Buch zudem Einblicke in das Innenleben einer Volkspartei gewähren.

 

Sprach-Pranger

"Leipzig 2012 one family"

Neuer Werbespruch der deutschen Bewerbung für die Olympischen Spiele 2012.


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