© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 09/04 20. Februar 2004

Meldungen

CDU-Chefin Merkel für Studiengebühren

FRANKFURT. CDU-Spitzenpolitiker haben die Hochschul- und Bildungspolitik der Bundesregierung scharf kritisiert. Parteichefin Angela Merkel forderte für Deutschland eine leistungsbezogene und schnelle Ausbildung. "Das bedeutet: Abitur nach zwölf Jahren in allen Bundesländern, die Zulassung von Studiengebühren und die freie Auswahl der Studenten", sagte Merkel. Dabei müsse allerdings gewährleistet sein, daß sich nicht nur die Studenten die Universität aussuchen können, sondern umgekehrt auch die Universitäten die Studenten. "Statt täglich neue Reden über Innovation zu halten, sollte der Bundeskanzler dafür sorgen, daß seine Ministerin das Verbot der Studiengebühren aufhebt. Dann kann sich in der Bildung etwas bewegen". Der baden-württembergische Ministerpräsident Erwin Teufel (CDU) nannte den Plan der rot-grünen Bundesregierung, Elite-Universitäten auszuloben, einen Scherz. Das solle nur davon ablenken, "daß sie zuvor Mittel für den Hochschulbau zusammengestrichen hat".

 

Jugend: Hohe Mobilität für einen Arbeitsplatz

BERLIN. Für bessere Chancen auf einen Arbeitsplatz sind die allermeisten Jugendlichen bereit, in eine andere Stadt zu ziehen. Das geht aus einer neuen Studie des Mannheimer ipos-Instituts hervor, die Familienministerin Renate Schmidt in Berlin vorstellte. Sie attestierte den jungen Leuten ein hohes Maß an Flexibilität, Mobilitätsbereitschaft und Zivilcourage. "Sie gehen motiviert an ihr Leben heran und schrecken auch vor Herausforderungen nicht zurück", erklärte Schmidt. So gaben 76 Prozent der westdeutschen und 82 Prozent der mitteldeutschen Jugendlichen an, sie würden einen Umzug in Kauf nehmen, wenn sie dadurch leichter einen Arbeitsplatz finden. Der Anteil der Arbeitslosen unter den Befragten lag dabei im Westen bei drei, im Osten bei sieben Prozent. Für die Studie wurden 2.000 Jugendliche und junge Erwachsenen zwischen 14 und 27 Jahren zu ihren aktuellen Lebenseinschätzungen und Einstellungen befragt.

 

Schnapsindustrie will gegen Steuer klagen

BONN. Die Spirituosenindustrie erwägt eine Verfassungsklage gegen eine mögliche Sondersteuer auf schnapshaltige Limonaden. Dazu seien interne Überlegungen im Gang, sagte Geschäftsführer Martin Kieffer vom Bundesverband der Deutschen Spirituosen-Industrie (BSI) in Bonn. Es sei noch nichts ausgereift, hieß es. Kieffer wies damit einen Bericht des Berliner Tagesspiegel zurück. Die Zeitung hatte berichtet, daß Gespräche mit Gutachtern bereits aufgenommen worden seien und daß der Verfassungsrechtler und ehemalige Bundesminister Rupert Scholz (CDU) mit der Erstellung eines Gutachtens beauftragt werden solle. Die als "Alkopops" bekannten Mischgetränke aus Limonade und Spirituosen finden bei Jugendlichen großen Anklang.


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