© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 09/04 20. Februar 2004

Meldungen

Professoren für Umkehr bei Rechtschreibreform

MÜNCHEN. Mehr als 50 Professoren fordern in einem Appell an die Parlamente in Deutschland, Österreich und der Schweiz die Rückkehr zur alten Rechtschreibung. Die Rechtschreibreform weise schwerwiegende Mängel auf, die große Zahl offensichtlicher Mißgriffe mache das Reformwerk schlicht unbrauchbar, heißt es in der Petition. Die Professoren aus Deutschland und der Schweiz, überwiegend renommierte Zivil- und Staatsrechtslehrer, beklagen gravierende Mängel. Zudem würden die neuen Regeln vom überwiegenden Teil der Sprachgemeinschaft nicht akzeptiert. Konsequenz müsse die Rückkehr zur alten Rechtschreibung sein.

 

Kritik an Klon-Technik hält unvermindert an

BERLIN. Das südkoreanische Klon-Experiment ist in Deutschland auf scharfe Kritik aus Politik, Kirche und Lebensrechtsgruppen gestoßen. Der EKD-Ratsvorsitzende, Bischof Wolfgang Huber, sagte, es sei eine Schutzbehauptung, daß das südkoreanische Experiment nur zu therapeutischen Zwecken unternommen werde. Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, der Mainzer Kardinal Karl Lehmann, erklärte, bei den Klon-Experimenten werde menschliches Leben "zum Ersatzteillager degradiert". Die Vorsitzende der Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA), Claudia Kaminski, sprach von einem "ungeheuren moralischen GAU". Es sei durch nichts zu rechtfertigen, daß man Menschen klone, um sie anschließend zu töten. Die Ärztin forderte die Bundesregierung auf, sich für ein weltweites Klonverbot einzusetzen. Dem schließen sich Politiker von Union, SPD und Grünen an. Hingegen sprach sich die Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung, die FDP-Politikerin Ulrike Flach, für eine Änderung des deutschen Embryonenschutzgesetzes aus.

 

Goethe- und Schiller-Archiv braucht Spenden

WEIMAR. Die Arbeit des Goethe- und Schiller-Archivs in Weimar ist wegen Geldmangels gefährdet. Das Haus benötigt nach Angaben der Leiterin der Handschriften-Abteilung, Roswitha Wollkopf, rund 100.000 Euro an Spenden, um Projekte Jahr fortführen zu können. In einer Broschüre stellt das Archiv aus Geldmangel gefährdete Projekte vor. Dazu zählen Internet-Präsentationen, Restaurierungen, Neuerwerbungen und Sicherheitsverfilmungen. "Besonders dramatisch wirkt sich der totale Einstellungsstopp auf die Internet-Vorhaben aus", sagte die Historikerin und Archivarin. Von den derzeit drei Wissenschaftlern seien zwei in Altersteilzeit und schieden 2005 und 2006 aus, die dritte arbeite Teilzeit. "Um die Arbeit kontinuierlich fortsetzen zu können, brauchen wir schnellstens einen Nachwuchswissenschaftler." Der 1885 vom Goethe-Enkel Walther an Großherzogin Sophie übergebene handschriftliche Nachlaß seines Großvaters war die Geburtsstunde des Archivs. Heute beherbergt es mehr als 120 Nachlässe von Schriftstellern, Wissenschaftlern, Komponisten und Künstlern, darunter die Nachlässe von Christoph Martin Wieland, Eduard Mörike, Georg Büchner, Friedrich Nietzsche und Franz Liszt. Ebenso dramatisch sei die personelle Situation bei den Restauratoren. Die derzeit einzige Stelle sei nicht auf Dauer gesichert. Gerade bei den kostbaren Handschriften sei aber eine kontinuierliche Pflege und Sicherung notwendig.

 

Sprach-Pranger

"Berlin Air Show"

Neuer Name für die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA), die in diesem Jahr vom 10. bis 16. Mai auf der Südbahn des Flughafens Schönefeld stattfindet.


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