© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 15/04 02. April 2004

Meldungen

Bauernproteste gegen Billig-Milch bei Aldi

ESSEN. Mehrere hundert Milchbauern aus Nordrhein-Westfalen haben letzten Montag vor dem Firmensitz von Aldi-Nord in Essen gegen "Dumpingpreise" demonstriert. Dabei wurde die Zufahrt zur Hauptverwaltung blockiert und symbolisch Milch verschüttet. Die Landwirte werfen Aldi vor, durch Preisdruck auf die Molkereien den Milchpreis zu ruinieren. "Wir sind heute hier, um dem drittreichsten Mann der Welt zu sagen, daß Geiz nicht geil ist", erklärte Franz-Josef Möllers, Chef des Westfälischen Landwirtschaftsverbandes. Im Durchschnitt würden 27 Cent pro Liter Milch an die Bauern gezahlt, so wenig wie seit 1977 nicht mehr. Die Produktion koste hingegen etwa 32 Cent, Aldi verkaufe die Milch für 54 Cent. "So kann es nicht weitergehen. Das durchschnittliche Jahreseinkommen eines Milchbauern im Kreis Borken liegt bei 21.000 Euro. Nötig zum Überleben wären aber 45.000 Euro", erläuterte Hubert Seggewiss, Milchbauer aus Borken, den Pressevertretern. "Wir haben die höchsten Umweltansprüche, die höchsten Energiekosten und die beste Qualität. Nur bezahlen will das niemand." Auch im fränkischen Bad Königshofen wurde am Montagmorgen protestiert: Bauern banden eine Kuh vor einem Aldi-Süd-Markt fest: "Mein Bauer kann mich zu den Milchpreisen, die hier gezahlt werden, nicht mehr melken", stand auf dem ihr umgehängten Schild.

 

Vorsicht beim Kauf von gefärbten Ostereiern

BONN. Der Bonner Informationsdienst für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AID) hat vor Allergien durch Kunstfarben auf Ostereiern gewarnt. Diese teilweise grellbunten Industriefarben seien zwar lebensmittelrechtlich zugelassen, enthielten aber oft Azofarbstoffe, die als schwache Allergene bekannt seien, wie etwa E 151 (Brillantschwarz), E 122 (Azorubin), E127 (Erythrosin), E 102 (Tartrazin). Durch geplatzte Schalen oder poröse Stellen könnten diese Stoffe ins Ei gelangen und bei entsprechend empfindlichen Personen eine allergische Reaktion auslösen, warnte das AID. Die Alternative sei das Selberfärben. Für leuchtendes Gelb oder Rot seien ausgekochte Zwiebelschalen ein Ersatz. Ein Lindgrün gelinge mit Mate-Tee und ein Violett mit gut getrockneten Heidelbeeren.


Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen