© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 30/04 16. Juli 2004

Meldungen

EU-Mitgliedschaft ein Nachteil für das Land

WIEN. Etwa 47 Prozent der Österreicher sind der Ansicht, daß die EU-Mitgliedschaft ein Nachteil für das Land sei. Nur 38 Prozent sehen einen Vorteil darin. Dies geht aus der aktuellen "Eurobarometer-Frühjahrsumfrage" der EU-Kommission hervor. Dies sind die schlechtesten EU-Werte seit Beginn der Umfragen im Jahre 1995. Etwa 50 Prozent sehen sich in der nahen Zukunft nur als Österreicher und nicht als Europäer, 36 Prozent in erster Linie als Österreicher und dann erst als Europäer. Nur 43 Prozent vertrauen dem EU-Parlament. 52 Prozent lehnen die EU-Erweiterung ab, nur 34 Prozent sehen sie positiv. Die größten Ängste bestehen bezüglich der Auslagerung von Arbeitsplätzen, gefolgt von einer Zunahme von Rauschgifthandel und Kriminalität, immer höher werdenden Zahlungen an die EU und dem Verlust sozialer Leistungen. Nur bei Terrorismus- und Kriminalitätsbekämpfung wird die EU mehrheitlich positiv gesehen. Der Euro wird von 68 Prozent der Österreicher begrüßt. Eine ähnliche EU-Skepsis besteht nur noch in Großbritannien, Schweden und Estland.

 

EU: 259 Millionen Euro für Türkisch-Zypern

BRÜSSEL/NIKOSIA. Die EU-Kommission will mit einem 259 Millionen Euro teuren Hilfsprogramm die Isolation des türkischen Teils von Zypern mildern. "Da die türkisch-zyprische Volksgruppe in beeindruckender Weise ihre Unterstützung für den UN-Plan zur Wiedervereinigung Zyperns demonstrierte, wäre es unfair gewesen, sie außen vor zu lassen", erklärte EU-Kommissar Günter Verheugen letzte Woche. "Mit diesem Maßnahmenpaket werden neue Brücken zwischen beiden Volksgruppen geschlagen und weiterhin die Hoffnung auf eine Wiedervereinigung Zyperns genährt", meinte der SPD-Politiker. Die Zypern-Griechen hatten am 24. April in einem Volksentscheid den Vereinigungsplan von UN-Generalsekretär Kofi Annan abgelehnt. Der griechische Süden ist seit 1. Mai EU-Mitglied.

 

Griechenland ist Land der Schwarzarbeit

BRÜSSEL. Griechenland, Litauen, Lettland, Ungarn, Italien und Slowenien sind die "Spitzenreiter" bezüglich von Schwarzarbeit in der EU. Über 15 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in diesen Ländern wird durch "nichtangemeldete Erwerbstätigkeit" erwirtschaftet. Die geht aus der aktuellen Studie "Undeclared work in an enlarged Union" der EU-Kommission hervor. In Österreich, Großbritannien, den Niederlanden, Belgien, Schweden und Finnland sind es hingegen weniger als fünf Prozent. Deutschland liegt mit schätzungsweise sechs Prozent im EU-Mittelfeld. Das Baugewerbe liegt EU-weit bei Schwarzarbeit an erster Stelle, gefolgt von der Landwirtschaft, dem Hotel- und Gaststättengewerbe und den Dienstleistungen für Privatpersonen und Haushalte.


Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen