© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 31-32/04 23. Juli / 30. Juli 2004

Meldungen

"Muxmäuschenstill" erfolgreichster Filmstart

SAARBRÜCKEN. Der am Donnerstag vorvergangener Woche in den Kinos angelaufene Film "Muxmäuschenstill" (JF 30/04) von Regisseur Marcus Mittermeier ist gemessen an seinen geringen Produktionskosten der erfolgreichste Filmstart 2004. Das gab das Festivalbüro des Saarbrücker Max-Ophüls-Festivals bekannt. Dort hatte "Muxmäuschenstill" den diesjährigen Hauptpreis gewonnen. Der Film war nach Angaben des Festivalbüros von dem 33jährigen Mittermeier mit nur 40.000 Euro produziert worden. Er hat seit 8. Juli das Sechseinhalbfache eingespielt.

 

Wagner-Texte auf CD-ROM erschienen

BERLIN. Pünktlich zur Eröffnung der Bayreuther Festspiele am 25. Juli ist die CD-ROM "Richard Wagner: Werke, Schriften und Briefe" erschienen. Auf über 51.000 Bildschirmseiten finden sich neben Wagners "Sämtlichen Schriften und Dichtungen" alle von ihm verfaßten Briefe und Briefwechsel mit Friedrich Nietzsche, Franz Liszt und dem bayerischen König Ludwig II. Auch autobiographische und biographische Schriften wie Cosima Wagners Tagebücher, Wagners "Mein Leben" und Carl Friedrich Glasenapps sechsbändige Wagner-Biographie sind auf der CD-ROM zu finden. Durch eine schnelle elektronische Recherche eignet sich der Datenträger, um die Vielschichtigkeit der Person Wagners und seiner Werke zu erforschen. Die CD-ROM kostet 49,90 Euro.

 

Jörg Immendorff wegen Kokainbesitz vor Gericht

DÜSSELDORF. Der Maler Jörg Immendorff muß sich seit Dienstag vor dem Landgericht Düsseldorf verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 59jährigen Kokainbesitz in insgesamt 27 Fällen vor. Die Ermittler waren ihm nach einer Razzia im August vergangenen Jahres auf die Spur gekommen. Damals war Immendorff bei einer Drogen- und Sexparty mit sieben Prostituierten und Kokain in einem Düsseldorfer Luxushotel überrascht worden. Die Anklage wirft Immendorff auch vor, die Prostituierten zum Rauschgiftkonsum animiert zu haben. Immendorff droht bei einer Verurteilung zur Mindeststrafe von einem Jahr seine Professur an der Düsseldorfer Kunstakademie zu verlieren.

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"Telos"-Chef Paul Piccone gestorben

NEW YORK. Der am 12. Juli in New York verstorbene Essayist Paul Piccone, Chef der Zeitschrift Telos (JF 23/97 und 19/04), war kein typischer Amerikaner. Geboren im Süden Italiens und im Alter von vierzehn Jahren in die USA ausgewandert, hatte er zunächst als Arbeiter in den Automobilwerken Detroits seinen Lebensunterhalt verdient, bevor er studierte und schließlich ein angesehener Universitätsprofessor wurde. Ehemals Schüler Karl Wittfogels, gründete er die Zeitschrift Telos, die zunächst Organ der Anhänger der Frankfurter Schule in Amerika war und während der sechziger Jahre zu einer der wichtigsten Zeitschriften der amerikanischen Neuen Linken wurde. Im Laufe der achtziger Jahre brach Piccone mit Jürgen Habermas und richtete Telos zunehmend im Sinne einer vollständigen Geistesfreiheit aus. So konnten in den vergangenen Jahren immer wieder Sonderausgaben erscheinen, die sich unter anderem der französischen Neuen Rechten, dem neuen Populismus sowie nicht zuletzt dem Denken Carl Schmitts widmeten, für das die Mannschaft von Telos einer der wichtigster Verbreiter auf der anderen Seite des Atlantiks war. Piccone war ein freier Geist. Es bleibt zu hoffen, daß die Zeitschrift Telos ihn überleben wird. Alain de Benoist


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