© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 36/04 27. August 2004

Parteien, Verbände, Personen

Arbeitskreis Christlicher Publizisten

Im Blick "auf den Verfall der Familie" hat der Arbeitskreis Christlicher Publizisten (ACP) auf seiner Vorstandssitzung beschlossen, keine Mitglieder mehr aufzunehmen, deren Lebensform in einer sogenannten "wilden Ehe" zu finden sei. Praktizierende Homosexuelle sollten weder diskriminiert noch im ACP aufgenommen werden. Dabei habe sich der ACP vergleichbaren Strukturen der deutlichen Mehrheit aller Frei- Landeskirchen angeschlossen, die mit ihren Pfarrern ähnlich verfahren würden. "Die neutestamentlichen Aussagen schließen jede andere Verhaltensweise aus", so der Vorsitzende des ACP, Heinz Matthias. Der ACP wurde 1972 gegründet. Auf seine Initiative hin sind seitdem von ZDF und ARD mehr als 160 Fernsehbeiträge christlichen Inhalts ausgestrahlt worden.

 

Arbeitskreis konservativer Christen

Die Rückkehr des wegen Drogenbesitzes vorbestraften Frankfurter CDU-Politikers Michel Friedman auf den Fernsehbildschirm hat der Arbeitskreis konservativer Christen (AKC) scharf kritisiert. "Interessant wird es werden, was ein Experte nicht nur des Rauschgifts-, sondern auch des Menschenhandels" - so der AKC über Friedman - alles zu sagen habe. Nachdem mit dem Fraktions- und Parteiausschluß von Martin Hohmann "endlich wieder in Deutschland eine saubere Leinwand herrscht", hätten die Herren Friedman, Volker Beck und Günther Beckstein "die historische Chance, unter Beweis zu stellen, was eigentlich deutsche Leitkultur bedeutet und wie sie darzustellen ist", so Herbert Gassen mit bitterer Ironie.

 

Bund Deutscher Kriminalbeamter

Nachdem mit Jörg Ziercke unlängst "ein ausgewiesener kriminalpolizeilicher Fachmann" die Führung des Bundeskriminalamtes übernommen hatte, begrüßt der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) nunmehr ausdrücklich die Berufung von Prof. Jürgen Stock zum neuen BKA-Vizepräsidenten. Hierzu erklärte der stellvertretende BDK-Bundesvorsitzende Holger Bernsee in Berlin: "Mit Prof. Dr. Stock gelangt ein weiterer gelernter Kriminalist mit einem darüber hinaus fundierten wissenschaftlichen Hintergrund, unter anderem als ehemaliger Rektor der Fachhochschule der Polizei Sachsen-Anhalt, in die Führungsmannschaft des BKA." Der BDK sehe darin "einen wichtigen Schritt, das Bundeskriminalamt zu einer von kriminalpolizeilicher Professionalität und Spezialisierung geprägten Zentralstelle der deutschen Kriminalpolizei weiterzuentwickeln", so Bernsee.

 

Deutsche Partei

Die Deutsche Partei in Berlin/Brandenburg zeigt sich besorgt über die steigende Zahl von minderjährigen Mädchen, die schwanger werden. Der Grund dafür sei "ganz offenkundig darin zu suchen, daß jetzt jene Jahrgänge in das entsprechende Alter kommen, die nach der Wende auch den Sexunterricht über sich ergehen lassen mußten, der ihre Altersgenossen im Westen schon seit längerer Zeit zu immer früherem Sex animiert". Der stellvertretende DP-Landesvorsitzende Uwe Lipowski fordert daher die Streichung aller Lehrplaninhalte und Lehrmittel, die dazu geeignet sind, die Kinder zum Ausprobieren zu verführen. Der "Aufklärungsunterricht" ziehe sich durch viele Fächer, sei "funktionalistisch" und zerstöre das "naturgegebene Schamgefühl der Kinder". Auch die Medienmacher sollten endlich ihrer Verantwortung gerecht werden und das Fernsehprogramm frei von pornographisch wirkenden Inhalten machen. Außerdem machte Lipowski auf die positiven Möglichkeiten aufmerksam, die den Erziehern durch die Initiative "Wahre Liebe wartet" geboten werden.

 

Junge Union

Zu dem Vorschlag des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Peer Steinbrück (SPD), einen Ethik-Codex zur Begrenzung von Manager-Gehältern einzurichten, erklärt der Landesvorsitzende der Jungen Union NRW Hendrik Wüst: "Wenn man überhaupt der irrigen Annahme aufsitzt, daß eine Begrenzung von Gehältern möglich ist, dann wäre der richtige Platz für solche Debatten die Regierungskommission zum Corporate Governance Kodex." In Wahrheit aber wisse auch Steinbrück, daß "sich Managergehälter oftmals international aufgestellter Unternehmen nicht per Gesetz oder Selbstverpflichtung begrenzen" ließen. Diese Idee unterstreiche nur die Hoffnungslosigkeit der SPD.

 

Pro Bürger Partei

Die Pro Bürger Partei (PBP), die unter anderem aus Teilen der ehemaligen Schill-Partei hervorgegangen ist, hat sich mit den Protesten gegen die sogenannten Hartz-IV-Reformen solidarisiert. Es sei nicht nachvollziehbar, "mit welcher Inkompetenz und Arroganz die Politiker der Alt-Parteien über das Schicksal von Millionen von Arbeitslosen sprechen", so die PBP in einer Erklärung. Die beschlossenen Reformen seien eine moderne Form der "Sklaverei".

 

Thüringer Lehrerverband

Der Thüringer Lehrerverband (TLV) unterstützt die Bemühungen um die weitere Verbesserung der schulischen Bildung und Erziehung und setzt im kommenden Schuljahr zwei eigene Schwerpunkte. "Höhere Qualität setzt aus unserer Sicht die Vernetzung aller bestehenden Unterstützungssysteme mit den Schulen und Beachtung der Ergebnisse der Untersuchungen zur Lehrergesundheit voraus", erklärte der TLV-Vorsitzende, Rolf Busch, in Erfurt zu den Schwerpunkten des Verbands. In Zeiten knapper Kassen sei die verbindliche Einbindung aller Ressourcen der Kinder- und Jugendhilfe sowie aller Beratungs- und Unterstützungsangebote in die schulische Arbeit überfällig. "Das Schubladendenken bei den Fragen der Erziehung und Bildung muß schnellstens beendet werden", so Busch weiter.

 

Republikaner

Der Berliner Landesverband der Republikaner hat sich kritisch über die Kriminalität in der deutschen Hauptstadt geäußert. Berlin entwickle sich zu einem "Eldorado der ausländischen Verbrecher", so der Landesvorsitzende der Republikaner, Konrad Voigt. So beherrschten nach Voigts Worten arabische und türkische Jugendbanden den Berliner Volkspark Hasenheide, ohne daß die politisch Verantwortlichen etwas dagegen unternehmen würden. Im Stadtbezirk Wedding terrorisierten "ausländische Jugendliche aus aller Herren Länder". Es sei "unerträglich", daß der Staat keine Wege finde, um Maßnahmen zum Schutze seiner Bürger zu ergreifen.


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