© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 36/04 27. August 2004

Zitate

"Jedenfalls haben die Deutschen durch ihr Zurückfallen von der Spitze aufgehört, Sonderschüler der Demokratie zu sein, bei denen man dauernd den Schulpsychologen bestellt. Sogar die wachsamen Mahner, die den Deutschen Rückfallneigungen und Mördergene andichten wollten, haben es jetzt um vieles schwerer. Kein Volk kann gewöhnlicher sein, als die Deutschen es heute sind."

Peter Sloterdijk, Philosoph, in einem Interview im "Spiegel" 35/2004 vom 23. August

 

 

" Durch den großflächigen Einstieg in die Ein- und Zwei-Euro-Jobs könnte der ohnehin fragile Arbeitsmarkt erst recht aus den Angeln gehoben werden. Wenn es möglich wird, daß Arbeitslose ohne weiteres abgabenfrei 800 bis 900 Euro auf die Hand verdienen, werden sie für viele normal Beschäftigte, deren Arbeitgeber von den Sozialkassen geflöht werden, zu einer ernsten Gefahr."

Torsten Scheer in der Magdeburger "Volksstimme" vom 20. August

 

 

"Überall im Land gibt es Proteste für El Sadr, und auch die Sunniten beteiligen sich daran. (...) El Sadr verspricht seinen Anhängern nichts anderes als den Widerstand gegen die Besatzer. Doch solange die anderen Schiitenführer passiv das Ende der Besatzung abwarten, werden die Iraker keinen anderen Ausweg sehen, als ihn zu unterstützen."

Kommentar der türkischen Tageszeitung "Birgün" vom 20. August

 

 

"An den Schwierigkeiten wird bestürzend erkennbar, wie unendlich schwierig - am Rande der Unmöglichkeit - es wäre, in Israel eine Gesamtfriedensregelung mit den Palästinensern durchzubringen, die für deren Mehrheit gerade noch akzeptabel sein könnte. Denn Scharons Gaza-Plan ist ja nicht eine Konzession an die Palästinenser. Es handelt sich vielmehr um einen vom wohlverstandenen israelischen Interesse dringend gebotenen Abwurf einer Belastung. Für einen Frieden aber wären wirkliche Opfer nötig."

Erick-Michael Bader in der "FAZ" vom 20. August

 

 

"Bis vor einigen Jahren war die SPD bekanntlich noch eine programmstolze Partei. Sie besaß Vorstellungen von der Zukunft, von einer gesellschaftlichen Alternative. (...) Heute wissen die Sozialdemokraten nicht, welche politische Ethik und Begründungen noch - vor allem: wie lange jeweils - gelten. Eben das hat die einst so engagierten Kerntruppen der SPD 'entmündigt', hat sie sprach- und ziellos gemacht."

Franz Walter, Politikwissenschaftler, in der "taz" vom 20. August

 

 

"Unter den 15 Prozent, die Afrika verlassen, sind nicht die Schwachen, die Alten, die Kranken und die elternlosen Kinder. Es sind in der Regel die Gesunden, die Leistungsfähigen, die nach Europa wollen, um besser zu leben. Daher ist es gerechter, die Hilfen für Afrika aufzustocken statt die Sozialhilfeausgaben für hier ankommende Flüchtlinge weiter zu erhöhen."

Oskar Lafontaine, Ex-SPD-Chef, in der "Bild"-Zeitung vom 4. August


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