© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 38/04 10. September 2004

Meldungen

Manfred Kittlaus in Berlin verstorben

BERLIN. Der langjährige Leiter der Zentralen Ermittlungsstelle für Regierungs- und Vereinigungskriminalität (ZERV), Manfred Kittlaus, ist gestorben. Nach Angaben eines Polizeisprechers war der frühere Staatsschützer Kittlaus vorigen Freitag im Berliner Bezirk Spandau nahe seiner Wohnung tot im geparkten Auto aufgefunden worden. Die Ermittler gehen davon aus, daß er einem Herzanfall erlag. Ein Verbrechen werde ausgeschlossen. Überregional bekannt wurde der 1937 in Berlin geborene Kittlaus durch die Übernahme des Chefpostens bei der ZERV. Von 1991 bis zum Eintritt in den Ruhestand 1998 leitete er die Behörde und galt als kompromißloser Aufklärer. Politisch engagierte sich Kittlaus 1995 in der Berliner FDP. Dort zählte er zur nationalliberalen Gruppe um den ehemaligen Generalbundesanwalt Alexander von Stahl.

 

Bundesweit etwa vier Millionen Analphabeten

MAINZ. Anläßlich des Welttags der Alphabetisierung hat der rheinland-pfälzische Wissenschaftsminister Jürgen Zöllner (SPD) auf das Angebot des Landes bei Alphabetisierungskursen hingewiesen. Nach Schätzungen des Bundesverbandes Alphabetisierung gebe es bundesweit rund vier Millionen Menschen, die trotz Schulbesuchs große Probleme mit dem Lesen und Schreiben hätten, sagte der Minister. "Mit dieser erschreckend hohen Zahl dürfen wir uns nicht einfach abfinden", betonte Zöllner. Das Land biete deshalb flächendeckend Kurse zur Alphabetisierung an und gebe dafür pro Jahr zusätzlich rund 52.000 Euro für die Regelförderung nach dem Weiterbildungsgesetz aus. Mehr als 1.000 Rheinland-Pfälzer hätten im vergangenen Jahr an solchen Maßnahmen teilgenommen. Zöllner betonte, er habe "großen Respekt" vor diesen Menschen und ihrem Mut.

 

Grüne für Recht auf frühe Kinderbetreuung

MAINZ. Die Grünen im rheinland-pfälzischen Landtag fordern einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder unter drei Jahren. Derzeit könnten von 106.114 Kindern unter drei Jahren lediglich 2,7 Prozent betreut werden, sagte der Bildungsexperte der Grünen, Nils Wiechmann, am Dienstag in Mainz. Lediglich 3.000 Plätze stünden derzeit in öffentlichen Betreuungseinrichtungen im Land zur Verfügung. Ziel der Grünen sei es, bis 2010 rund 16.100 Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren zu schaffen und damit für 20 Prozent der Kleinkinder einen Betreuungsplatz zu garantieren. Die Grünen wollen ihre Forderungen am Donnerstag mit einem Antrag im Mainzer Landtag einbringen. Darin ist ein Stufenplan vorgesehen, nach dem bereits zum 1. Januar 2005 in einem ersten Schritt 1.000 Plätze in Kindertagesstätten und 500 Plätze in der Kindertagespflege entstehen sollen. Ab 2006 müßten dann pro Jahr etwa 2.000 Plätze in Betreuungseinrichtungen und 900 Plätze in der Tagespflege geschaffen werden.


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