© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 45/04 29. Oktober 2004

Meldungen

Wirtschaft für Rechtschreibreform

DÜSSELDORF. Die große Mehrheit der Unternehmen in Deutschland ist gegen eine Rücknahme der Rechtschreibreform. Das hat eine Umfrage des Handelsblatts unter den 1.500 größten deutschen Unternehmen ergeben. Damit stehen die Firmen im Widerspruch zur Mehrheit der Deutschen, die jüngsten Meinungserhebungen zufolge die Reform ablehnt. Laut Handelsblatt- Umfrage richten sich bereits 70 Prozent der Unternehmen im betrieblichen Alltag nach den neuen Regeln. Acht Prozent der Unternehmen planen, künftig die neuen Schreibweisen zu übernehmen. Dagegen sind 22 Prozent entschlossen, die neue Rechtschreibung nicht einzuführen. 71 Prozent lehnen eine Rücknahme der Reform ab. Klaus Nebel, Sprecher des Konsumgüterkonzerns Beiersdorf, warnte, es könne nicht ständig alles wieder in Frage gestellt werden. Ulrich Bockrath, Sprecher des Versicherungskonzerns Axa, sagte, eine Rückkehr zu den alten Regeln würde zu Verunsicherung führen.

 

Sozialstaatsverfall ruft Rohrmoser auf den Plan

BIETIGHEIM. Nachdem es jahrelang sehr still um sie war, hat sich die Gesellschaft für Kulturwissenschaft jetzt wieder zu Wort gemeldet. In einem Rundschreiben erläutert der Geschäftsführer des im badischen Bietigheim residierenden Vereins, Albert Wieland, daß "der Verfall des Sozialstaats und seiner Institutionen" seine Gesellschaft dazu bewogen hätte, künftig wieder Beiträge von Günter Rohrmoser zu verbreiten. Bereits vor zehn Jahren habe Rohrmoser in seinem Buch "Der Ernstfall. Die Krise unserer liberalen Republik" frühzeitig auf Prozesse hingewiesen, so Wieland, "die sich aktuell mit schlimmen Folgen vor unseren Augen abspielen". Das Werk des Stuttgarter Sozialphilosophen (Jahrgang 1927) steht im Mittelpunkt der Arbeit der Gesellschaft für Kulturwissenschaft, die sich seit nunmehr 25 Jahren im vorpolitischen Raum der geistig-ethischen Erneuerung unserer Kultur und damit des Staatswesens widmet.

 

Journalisten-Vorstand deutlich im Amt bestätigt

BERLIN. Der Vorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbandes Berlin (DJV), Alexander Kulpok, ist in seinem Amt eindrucksvoll bestätigt worden. Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung vergangenen Samstag erhielt er 292 Stimmen, sein Gegenkandidat Christoph Reinhardt bekam 51 Stimmen. Als Stellvertreter wurden Nicole Borkenhagen und Jan Luther ebenfalls wiedergewählt. Nach Angaben Kulpoks strebt der Vorstand zunächst die Wiedereingliederung in den Bundesverband an, da der Rauswurf aus dem DJV nach einem Entscheid des Landgerichts Berlins unwirksam ist. Mitte Juli waren die Landesverbände Berlin und Brandenburg nach wochenlangen Querelen um Wahlentscheidungen bei einem außerordentlichen Verbandstag aus dem Bundesverband ausgeschlossen worden (die JF berichtete).

 

Fischer erhält Preis des Zentralrats der Juden

BERLIN. Außenminister Joseph Fischer erhält den diesjährigen Leo-Baeck-Preis des Zentralrats der Juden in Deutschland. "Als Vermittler im Nahostkonflikt hat Fischer niemals Zweifel an seiner Verantwortung für die Sicherheit Israels erkennen lassen", begründete Zentralratspräsident Paul Spiegel die Entscheidung in der Jüdischen Allgemeinen Wochenzeitung. Der Preis zur Erinnerung an den jüdischen Wissenschaftler und Rabbiner Leo Baeck ist mit 10.000 Euro dotiert.

 

Sprach-Pranger

"Win & Fun"

Rubrik auf der Internetseite der in Wien ansässigen Restaurantkette Nordsee.


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