© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 47/04 12. November 2004

Meldungen

Deutsche setzen bei Werten auf die Kirchen

München. Trotz der anhaltend hohen Zahl von Kirchenaustritten in Deutschland genießen die Kirchen in der Bevölkerung weiterhin hohes Ansehen. Nach einer Umfrage des Instituts polis unter 1000 Bundesbürgern halten 59 Prozent der Deutschen die christlichen Kirchen bei der Vermittlung von Werten nach wie vor für unverzichtbar. 79 Prozent der Deutschen halten die kirchliche Seelsorge für wichtig. 78 Prozent der Befragten treten dafür ein, daß die Kirchen auch in Zukunft soziale Einrichtungen wie Krankenhäuser, Kindergärten oder Schulen unterhalten. Kirchlichen Religionsunterricht befürworten 67 Prozent der Befragten.

 

Montagsdemonstranten gründen Partei

Magdeburg. Die Organisatoren der Magdeburger Montagsdemonstrationen gegen die Hartz-IV-Gesetze haben eine Partei gegründet. Die Organisation trägt den Namen "Freie Bürger für Soziale Gerechtigkeit" (FBSG). Das Programm der Partei orientiert sich nach Angaben der Gründer an den Forderungen der Montagsdemonstrationen. Ziel sei es, die Bürgerproteste in die Parlamente zu tragen, um dort Änderungen durchzusetzen. Trotz der Parteigründung sollen auch weiterhin Demonstrationen stattfinden. An den wöchentlichen Montagsdemonstrationen, die im Sommer begonnen hatten, beteiligten sich in Magdeburg zeitweise bis zu 15.000 Menschen.

 

Mehr Bettler in bayerischen Städten

München. Seit der Osterweiterung der Europäischen Union am 1. Mai 2004 hat die Zahl der Bettler in den bayerischen Städten stark zugenommen. Nach Angaben des Innenministeriums in München sind vor allem Städte in Nordbayern betroffen. Allein in Nürnberg werden in den Fußgängerzonen den Angaben zufolge täglich bis zu dreißig slowakische Bettler registriert. Der bayerische Innenminister Günther Beckstein (CSU) sagte, es handele sich offensichtlich nicht um Einzelpersonen, sondern um straff organisierte Bettlergruppen, die versuchten, die Hilfsbereitschaft der Passanten auszunutzen. Das Innenministerium geht davon aus, daß die erbettelten Beträge an Hintermänner weitergegeben werden müssen.

 

EKD beschäftigt sich mit Kinderlosigkeit

Magdeburg. Die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland fordert eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Dazu gehöre die Verbesserung der Kinderbetreuung und das Angebot von Teilzeitarbeitsplätzen auch für Männer, hieß es auf der Synode der EKD in Magdeburg. Eine Gesellschaft ohne Kinder habe ein demographisches Problem und stehe in der Gefahr, hoffnungs- und leblos zu werden. Die Vereinbarkeit von Kinderwunsch und Berufstätigkeit dürfe nicht alleine das Problem der betroffenen Familien sein.


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