© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 48/04 19. November 2004

Meldungen

Repatriierungsflüge für illegale Einwanderer

PARIS/LONDON. Der französische Innenminister Dominique de Villepin und sein britischer Amtskollege David Blunkett haben sich letzten Montag bei einem Treffen in Calais darauf geeinigt, illegale Einwanderer gemeinsam in ihre Heimatländer abzuschieben. Noch in diesem Jahr solle ein erster gemeinsamer Repatriierungsflug nach Rumänien durchgeführt werden. 2002 hatten sich Paris und London auf die Schließung des Asylantenlagers Sangatte bei Calais geeinigt, wo seit 1999 insgesamt 68.000 Asylbewerber eintrafen, die zumeist über den Ärmel-Kanaltunnel illegal nach Großbritannien einreisen wollten. Inzwischen dürfen britische Grenzbeamte bereits am Pariser Bahnhof Gare du Nord die "Eurostar"-Züge nach London kontrollieren. Französische Fährhäfen wurden mit modernsten Detektoren ausgerüstet. Die britsch-französische Zusammenarbeit habe inzwischen ein Ausmaß erreicht, wie es "vor wenigen Jahren noch undenkbar gewesen" sei, erklärte Blunkett. In diesem Jahr seinen bislang 15.000 Personen an der illegalen Überquerung des Ärmelkanals gehindert und etwa 420 Schlepper festgenommen worden.

 

Neue Grenztechnik soll Illegale abschrecken

MADRID. Die spanische Regierung will die zunehmende Zahl illegaler Einwanderer aus Nordafrika durch ein modernes elektronisches Überwachungssystem an den Südküsten des Landes eindämmen. Die gesamte Küste der Region Andalusien soll mit Radaranlagen, Infrarot-Kameras und anderen Überwachungsgeräten ausgestattet werden, berichtete die Tageszeitung El País. Auch auf den Kanarischen Inseln sind ähnliche Sicherheitseinrichtungen geplant. Bislang sind lediglich im Bereich der Meerenge von Gibraltar moderne Grenzüberwachungssysteme installiert. Seit dort das System SIVE (Integrierte Überwachung der Außengrenzen) funktioniert, ist ein starker Rückgang des Zustroms Illegaler zu verzeichnen. Die Ausweitung des SIVE auf die gesamte Südküste und die Kanaren erfordert in den kommenden vier Jahren Ausgaben von etwa 130 Millionen Euro. Seit illegale Einwanderer aus Marokko durch ein bilaterales Abkommen sofort in ihre Heimat zurückgebracht werden können, ist nun eine vermehrte illegale Zuwanderung aus anderen afrikanischen Ländern zu verzeichnen. Das italienische Militär hat im Oktober fünf "Predator"-Drohnen in den USA gekauft, die auch die Grenzen überwachen sollen. Die unbemannten Flugzeuge kosteten 48 Millionen Dollar (39 Millionen Euro), teilte der Generalstabschef der Luftwaffe, General Leonardo Tricarico, mit.


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