© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 48/04 19. November 2004

JF intern
Ins Stammbuch

Zugegeben, Interviewpartner der JF haben es auch nicht immer leicht, besonders wenn sie prominent sind und sich hernach irgendeiner unserer "lieben Kollegen" von der schreibenden Zunft findet, der zum x-ten Mal meint versuchen zu müssen, einen "Skandal" herbeizuschreiben. Und zwar nicht deshalb, weil einem der Inhalt des Interviews nicht paßt (was legitim ist), sondern weil man sich daran stört, daß ein solches Gespräch überhaupt stattgefunden hat. Nicht zu stören scheint die besagten "Kollegen" indes, daß sie damit voll gegen die Wand laufen. Nachdem der ehemalige SPD-Spitzenpolitiker und frühere Bundesminister Egon Bahr für sein Interview in dieser Zeitung (JF 46/04) gescholten wurde, erklärte er dem 3sat-Fernsehmagazin "Kulturzeit": "Ich habe die Zeitung über Monate ein bißchen verfolgt, fand sie interessant, intelligent, rechtskonservativ - aber nicht nazistisch - und habe gedacht, nachdem ich auch gesehen habe, daß sie auch den 20. Juli fabelhaft behandelt haben, einschließlich der dortigen Sozialdemokraten, ich könnte ein Interview geben. Mir kommt es doch auf den Inhalt an! Ich sehe mit Entsetzen, daß man sich darauf beschränkt, zu diskutieren, ob ich der Zeitung ein Interview hätte geben sollen."  Dies allen Skandalisierern ins Stammbuch.  Thorsten Thaler


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