© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 49/04 26. November 2004

Meldungen

Umfrage: Besorgnis über islamistische Bedrohung

BERLIN. Eine knappe Mehrheit der Mitteldeutschen lehnt das Tragen von Kopftüchern in der Öffentlichkeit als Zeichen moslemischen Glaubens ab. In einer am Montag vorab veröffentlichten Umfrage des Leipziger Instituts für Marktforschung für die Zeitschrift Super Illu äußerten sich 54 Prozent ablehnend zum Tragen von Kopftüchern in der Öffentlichkeit. 41 Prozent der 1.016 Befragten tolerieren dies dagegen. Auch wandten sich 53 Prozent gegen moslemischen Religionsunterricht in deutscher Sprache, 38 Prozent sind dafür. Ebenfalls 53 Prozent halten den islamistischen Fundamentalismus für eine Bedrohung der inneren Sicherheit. 41 Prozent haben dagegen keine Angst vor fanatischen Moslems. 83 Prozent stimmten der Aussage zu, daß Ausländer in Deutschland die freiheitlich-demokratische Grundordnung akzeptieren müßten. 14 Prozent halten das für unwichtig.

 

Thomas Brussig erhält Zuckmayer-Medaille

MAINZ. Der Berliner Schriftsteller Thomas Brussig wird mit der Carl-Zuckmayer-Medaille 2005 ausgezeichnet. Mit Brussig werde ein Autor geehrt, der "in eindrucksvoller Weise schwierige und bedeutende Jahre der jüngsten Geschichte" beschreibe, teilte der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) vergangenen Freitag mit. Brussig habe sich in einer "eigenwilligen, unverwechselbaren Handschrift ebenso unerschrocken wie herzergreifend mit der gelebten und erlebten Zeit und ihren einschneidenden Ereignissen auseinandergesetzt". Bekannt wurde der 1965 im Ostteil Berlins geborene Brussig mit seinem Roman "Helden wie wir" (1995). Sein Roman "Am kürzeren Ende der Sonnenallee" wurde 1999 zum Bestseller und später erfolgreich verfilmt. Die Medaille wird in Erinnerung an den Dramatiker Carl Zuckmayer (1896-1977) jedes Jahr an dessen Todestag, dem 18. Januar, durch den Ministerpräsidenten überreicht. Mit der Auszeichnung werden Persönlichkeiten geehrt, die sich besonders um die deutsche Sprache verdient gemacht haben. Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderem Friedrich Dürrenmatt, Martin Walser und Monika Maron.

 

"Flucht und Vertreibung" im Deutschlandfunk

KÖLN. Mit einem Programmschwerpunkt "Flucht und Vertreibung" wartet der Deutschlandfunk ab dem 29. November auf. An 14 Tagen wird in der Sendung "Informationen am Morgen" um 8.20 Uhr jeweils ein anderer Aspekt des Themas beleuchtet: vom Beginn der Flucht vor dem Krieg bis zur Vertreibung aus den damaligen deutschen Ostgebieten und der Ankunft im Westen.

 

Walser-Nachlaß geht ans Literaturarchiv Marbach

MARBACH. Der Schriftsteller Martin Walser hat dem Deutschen Literaturarchiv in Marbach am Neckar seinen Nachlaß zugesagt. Mit dem 77jährigen Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels wurde eine Vereinbarung getroffen, die die endgültige Aufbewahrung des Autorennachlasses in Marbach regelt, teilte das Literaturarchiv am Montag mit. Im Todesfall sollen die Bibliothek Walsers und sein aus Manuskripten, Notizen und Briefen bestehendes Archiv aber zunächst in seinem Haus am Bodensee bleiben und dort mit fachlicher Beratung durch das Literaturarchiv von einer Tochter des Schriftstellers verwaltet werden.

 

Sprach-Pranger

"Embedded Forever"

Motto des Journalistentages der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in der Gewerkschaft verd.di, der am 27. November in Berlin stattfand.


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