© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 49/04 26. November 2004

Leserbriefe

Zu: "Holland ist überall" von Alexander Griesbach, JF 48/04

Oberflächliches Wertegeklingel

Die Immigranten finden kein selbstbewußtes und verwurzeltes Volk vor, sondern eine planlose Spaßgesellschaft in Auflösung. Und überhaupt, für den normalen Bürger sind die ach so plötzlichen Wahrheiten schon lange Alltag, und bisher waren sie der herrschenden Kaste relativ egal, es sei denn, es stand ein Wahlkampf an und Stimmvieh mußte eingetrieben werden. Hoffentlich bleibt es diesmal auf der Weide und läßt sich nicht vom oberflächlichen Wertegeklingel der Union beeindrucken. Ein Jahr nach dem Fall Hohmann und kurz nach dem orkanartigen Widerstand der EU im Fall Buttiglione versucht man nun wieder mit rechten Themen Fahrt aufzunehmen. Die Strategie dahinter ist offenkundig, glaubwürdig ist sie nicht. Eine Alternative muß her. 

Fabian J. Flecken, per E-Post

 

Mörderischer Ungeist

Natürlich ist Holland überall, es war eher zufällig das Fanal islamistischen Terrors, das gezeigt hat, welche Gefahren uns in allen Staaten des christlichen Abendlandes drohen und welch mörderischem Ungeist und Fanatismus wir gegenüberstehen. Wir erleiden heute, was deutsche Politiker beschert haben, von der Mehrheit der Medien unterstützt, die heute erst in Ansätzen zu verstehen scheinen, was die Stunde geschlagen hat. Wenn die hier lebenden Muslime sich nicht gegen Gewalt und auch gegen die Unterdrückung der Frau wenden, gehen wir düsteren Zeiten entgegen.

Katharina Spendal, Bendesdorf

 

 

Zu: "Die Republik des Zahlens" von Stefan Scheil, JF 48/04

Zinsknechtschaft beabsichtigt

Die Weimarer Republik ist letztlich an der Nichtdurchsetzung ihrer Rechte aus dem Dawes-Abkommen sowie an der Mißverwendung der ausländischen Kredite zugrunde gegangen. Grundsatz des Dawes-Abkommens war, daß Reparationszahlungen nur aus Exportüberschüssen zu leisten waren. Der alliierte Reparationsagent gab dem Druck von Politikern der Siegermächte nach, die schlicht Geld sehen wollten, und beschaffte Transferdevisen ohne Rücksicht darauf, ob die Mittel aus Exportüberschüssen stammten oder nicht. Die deutschen Regierungen tolerierten diesen Verstoß gegen ihre Rechte aus den Dawes-Abkommen wegen Besorgnis vor außenpolitischen Komplikationen. Tatsächlich wurde die Hälfte der 20 Milliarden Mark, welche in den fünf Jahren nach Dawes als Kredit aufgenommen wurden, zur Reparationszahlung und nicht zum Aufbau der Wirtschaft verwendet. Ein Großteil der anderen Kredithälfte wurde in unproduktive Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen von Kommunen gesteckt, die ebenfalls keinen Beitrag zur späteren Kreditrückzahlung erbringen konnten. Damit war das Ende absehbar; dieses war nicht unbedingt schicksalshaft, auch ohne Börsencrash 1929 hätte langfristig die Zinsknechtschaft gegenüber den USA gedroht, und das war vermutlich auch beabsichtigt.

Peter Knoll, Germering

 

 

Zu: "Lauter folgenlose Diskussionen" von Peter Freitag, JF 48/04

Nationales Herz verloren

Der CDU ist das nationale Herz verlorengegangen. Inzwischen gibt es nur noch versprengte Überreste. Frau Merkel fehlt leider die nationale Verwurzelung. Wenn Ministerpräsident Milbradt an rechte Parteien verlorene Wähler und auch Nichtwähler zurückgewinnen möchte, muß sich die CDU ernsthaft und glaubhaft der Themen Nation, Heimat, Zuwanderung und Westorientierung annehmen. Dazu fehlt letztlich der Wille und der Mut.

Patrick Beuermann, Potsdam

 

 

Zu: "Held der Woche", JF 48/04

Regierungsumbildung

Ich überlege, in welchem Vaterland ich mein Dasein friste. Herr Ströbele von den Grünen, ehemaliger Verteidiger von Terroristen, will nun einen islamischen Feiertag eingeführt wissen. Der Untergang des Abendlandes ist bei den leider von uns gewählten Machthabern beschlossene Sache. Was haben wir da für Wirrköpfe, die für sich in Anspruch nehmen, uns regieren zu wollen. Was seinerzeit vor den Toren Wiens blutig verhindert wurde, droht nun durch Einwanderungspolitik Realität zu werden. Es werden Themen an den Haaren herbeigezogen, um von der Unfähigkeit der Regierung abzulenken. Die Grünen haben uns ja schon viel konfuses Zeug geboten. Von solchen Politikern sollten wir uns so schnell wie möglich trennen.

Warum sucht sich der Kanzler nicht aus allen Parteien die fähigsten Köpfe und bildet eine neue Regierung, dann könnte bis zur nächsten Bundestagswahl vielleicht doch noch etwas zum Wohle des Volkes herauskommen. 

Elly Stein, Bielefeld

 

 

Zu: "Politisch motivierte Sippenhaftung" von Christian Vollradt, JF 48/04

Waldorfschule im Zwielicht

Herr Kropp fürchtet zu Recht einen Imageschaden für die Waldorfschulen aufgrund des "Falls Molau". Ich zum Beispiel dachte bislang, Waldorfschulen seien durchaus praktikabel, etwa um auch geistig zurückgebliebene Kinder zu fördern. Nach diesem Vorfall halte ich es jedoch generell für besser, Kinder in eine normale und vor allem wirksamer rechtsstaatlicher Kontrolle unterliegende Schule zu schicken. Es sollte meiner Ansicht nach in unserem Rechtsstaat nicht angehen, daß ein elfjähriges bzw. achtjähriges Kind selbstjustizartig durch Herrn Kropp in ihrem persönlichen Fortkommen gestört und mithin massiv bestraft werden.

Dr. Peter Roos, München

 

 

Zu: "Hohmann nicht widerlegt", Leserbrief JF 48/04

Gleichberechtigung als Motiv

Nicht nur in der UdSSR, sondern auch in Ungarn während der Revolution Béla Kuns von 1919 spielten Juden eine Rolle. Den Juden, wie auch der deutschen Minderheit ging es aber um Gleichberechtigung mit den Ungarn und nicht um den kommunistischen Umsturz.

Franz Wesner, Dortmund

 

 

Zum Sonderteil Volkstrauertag, JF 47/04

Ermutigende Einzelbeispiele

Wenn man bedenkt, wie pietätlos die derzeitige Regierung mit den deutschen Gefallenen und zivilen Opfern umgeht, ist das Erscheinungsbild einer verordneten Trauer kein Zufall. Dessenungeachtet ist es Aufgabe jedes patriotischen Bürgers, dem Treiben untätiger Amtsträger entgegenzutreten, um - einige ermutigende Einzelbeispiele zeigen es - Denkmäler vor dem Verfall zu retten. Wenn wir als geeintes Volk die Zukunft gestalten wollen, haben wir die Pflicht, die Erinnerung an unsere Gefallenen zu bewahren und nachfolgenden Generationen unsere gemeinsame Geschichte ohne Tabus zu vermitteln. 

Jan Dams, Aschersleben

 

 

Zu den Sonderseiten "Angriff auf die Erinnerung", JF 47/04

Autonome Täter

Es sind zumeist junge Nachahmungstäter, die im Schatten der Radikalinskis, verniedlichend Autonome genannt, unter Ausnutzung des linkslastigen Klimas in Deutschland ihr Unwesen treiben. Hier zeigt sich eine Art roter Massenwahn, der alles, was nicht links ist, mit allen Mitteln in eine rechtsradikale Ecke zu drängen versucht. Dieser Massenwahn umfaßt bereits alle Schichten unseres Volkes. Das geht von den sogenannten politischen Eliten bis zu den Schmierfinken von Denkmälern. Sie zählen sich allesamt zu den besseren Deutschen. Es ist aber kaum zu erwarten, daß durch solche Gedenkstättenschänder das Bewußtsein eines ganzen Volkes nachhaltig verändert werden kann. Diese Besudeleien empfindet die große Mehrheit der Deutschen eher als abstoßend. Mit solchem Vandalismus ist bei Wahlen kein Blumentopf zu gewinnen. Man fragt sich manchmal allerdings schon, ob dies oder jenes Denkmal wirklich so monumental sein muß. Die Nationalstaaten haben sich mehrheitlich in der Welt fest etabliert. In der Nation, in die man hineingeboren wurde, fühlt man sich in der Regel auch geborgen. Das politische Links- und Rechtsverhältnis wird sich hierzulande allmählich auch wieder dem diesbezüglichen Verhältnis anderer Staaten angleichen; zunächst muß in solchen Fällen wohl erst eine bestimmte Talsohle erreicht werden; dann müssen, wenn der Baum gerade wachsen soll, einige Äste abgeschnitten werden. Wer weiß? Vielleicht ist die Umwandlung bei uns in Ansätzen schon im Gange?

Franz Mayer, München

 

 

Zu: "Niemand weiß, was nach ihm kommen wird" von Rolf Stolz, JF 47/04

Arafat doch Terrorist

Arafats Terrorismus war kein Befreiungskampf oder bewaffneter Widerstand gegen eine Besatzungsmacht. In Wirklichkeit gab es nie einen Anlaß für irgendeine Befreiung. Es gab nie einen palästinensischen Staat, der hätte befreit werden müssen. Israels "Besatzung" ist das Ergebnis des Krieges von 1967, als eine Übermacht von arabischen Armeen die Juden wieder einmal ins Meer werfen wollte.

Arafat hat angeblich den offiziellen verbalen Verzicht auf ein Programm der Vernichtung Israels bewirkt. In der PLO-Charta ist dieses Ziel aber immer noch enthalten. Auch die Hamas hat immer noch das Hauptziel, Israel auszuradieren.

So ist das eben mit den Arabern, auf englisch reden sie von Frieden, auf arabisch von Vernichtung.

Christen sind in sämtlichen moslemischen Ländern Menschen zweiter Klasse. Arafat hätte durch gezielte Förderung der christlichen Minderheit die weitere Ausgrenzung und Abwanderung palästinensischer Christen verhindern können.

Für Israel einzutreten heißt nicht automatisch, alle israelischen Fehler zu befürworten oder zu entschuldigen. Mit der palästinensischen Vokabel "Befreiungskampf" wendet man sich klar gegen Israel, denn "Befreiung" heißt auf arabisch: Israel vernichten.

Silke Schubert, Göttingen

 

 

Zu: "Die verbotene Trauer" von Thorsten Hinz, JF 47/04

Sparen zu Lasten der Identität

In seltener Schärfe rügt der Bundesrechnungshof die Haushalts- und Wirtschaftsführung der rot-grünen Koalition. Finanzminister Eichel sucht verzweifelt nach Einsparmöglichkeiten und versteckten Wachtumsquellen. Verteidigungsminister Struck dagegen scheint ständig auf der Suche nach neuen Aufgaben für die Bundeswehr zu sein. Vor ein paar Wochen schwadronierte er über den Einsatz deutscher Truppen im Irak. Nun will er sie vielleicht noch in die sudanesische Bürgerkriegsprovinz Darfur schicken. Solche und andere Mehrbelastungen für den Bundeshaushalt sind nur durch neue Schulden finanzierbar.

Derzeitiger Schuldenstand: 1,4 Billionen Euro. Um das Steueraufkommen zu erhöhen, wollten die SPD-Regierungsmitglieder den Nationalfeiertag am 3. Oktober streichen. Kaum ist der Vorschlag vom Tisch, fordern grüne Abgeordnete die Einführung eines islamischen Feiertags. Oppositionspolitiker und Arbeitgeber verlangen die Streichung von Feiertags- und Nachtzuschläge, die Rückkehr zur 40-Stundenwoche und die Anhebung des Renteneintrittsalters .

An Sparvorschlägen zu Lasten des Bürgers ist kein Mangel. Doch warum kommt niemand auf die Idee, an den Zahlungen an das Ausland zu sparen?

Herbert Rauter, Karlsruhe

 

 

Typisch für die Regierung

Daß uns diese Regierung unseren Nationalfeiertag zum Arbeitstag erklären will, ist typisch für diese Regierungsclique. Diese Leute lassen keine Möglichkeit aus, dem deutschen Volk zu zeigen, was sie von Deutschland halten.

Dieter Schütz, Landshut

 

 

Zu: "Ich bin doch der Dorftrottel" von Jerker Spits, JF 47/04

Abgedrehte Typen

Nach dem Mord in Holland kann man wohl nur noch höhnisch lächeln über die abgedrehten Typen in Deutschland, die von einer friedlichen Multi-Kulti-Gesellschaft phantasieren. Es ist erstaunlich, daß viele noch nicht erfaßt haben, daß bei uns Millionen strenggläubiger Moslems leben, die keineswegs bereit sind, deutsche Lebensweisen zu akzeptieren. Es leben bei uns Moslems, die Gewehr bei Fuß stehen, um ihre intolerante Weltanschauung den Deutschen überzustülpen.

Ernst Reich, Schönwalde

 

 

Zu: "Urteil schafft Präzedenzfall" von Peter Freitag, JF 47/04

Parteirichter sind parteiisch

In diesem Land, in dem fast nur noch "Anständige" leben, ginge es wohl nicht mit rechten Dingen zu, wenn ein CDU-Bundesparteigericht Angela Merkel in den Rücken gefallen wäre. Das Urteil der Parteirichter war kaum anders zu erwarten, denn auch sie sind nicht unabhängig, sondern als Parteimitglieder der Parteiräson verpflichtet. Zum anderen handelt es sich im vorliegenden Fall nicht um ein Vergehen im üblichen Sinn, sondern um den Bruch eines spezifisch deutschen Tabus. Dabei reicht der Vorwurf des "Konjunktiv-Vergehens", um den Betroffenen anzuklagen. Es wird sich dann nur noch an den Maßstäben der politischen Korrektheit und nicht mehr an Gesetz und Recht orientiert. Ob sich dies nun vor einem ordentlichen Gericht nun wiederholt, bleibt abzuwarten.

Arno P. Müller, Bad Rodach

 

 

Zu: "Die Auflösung der Republik" von Bernd-Thomas Ramb, JF 47/04

Viele Köche verderben den Brei

Dem Autor ist vielleicht entgangen, daß die deutschen Bundesländer "eigenstaatliche Autonomie" bereits in einem übertriebenen Ausmaß besitzen. Die mangelnde kulturelle Kompetenz des Bundes beweist - wie zuletzt bei der Rechtschreibreform: Viele Köche verderben bekanntlich den Brei. Indessen hinkt der Vergleich mit der UdSSR und Ex-Jugoslawien, die aus ethnischen und nicht aus wirtschaftlichen Gründen zerfallen sind.

Daß die Auflösung Deutschlands als politisches Gebilde die Existenz einer Nation durchaus gefährden kann, ist in der Schweiz und Österreich spürbar. Erst kürzlich meinte ein Grazer ÖVP-Kulturfunktionär belehren zu müssen, man spräche hier nicht Deutsch, sondern "Österreichisch". In der Deutschschweiz betrachten viele bereits Deutsch als Fremdsprache und man muß bei Einbürgerungen in einigen Kantonen eine Sprachprüfung für "Schwyzerdütsch" ablegen.

Dr. Gerhard W. Salzer, Graz

 

Erneuerter Westfälischer Friede

Werner Rouget, ehemaliger Sicherheitsberater von Helmut Kohl, hat uns seine Aufzeichnungen über "Schwierige Nachbarschaft am Rhein - Frankreich und Deutschland" hinterlassen. Das Wort von der deutsch-französischen Freundschaft mache ihn mißtrauisch. Er hielt nichts von der Unsterblichkeit der so oft berufenen "Dämonen".

"Die deutschen Angelegenheiten unter der Hand im Zustand der größtmöglichen Schwierigkeiten erhalten, erhöhte Aufmerksamkeit gegenüber dem Nachbarn, ohne daß man von einer offiziellen Einmischung sprechen könnte, das Recht auf Einsicht in die deutschen Dinge". Diese Generalklausel außenpolitischer Orientierung reicht vom Mittelalter bis in die Gegenwart und ist Handwerkszeug französischer Deutschland- und Europapolitik. "Nie wieder ein Reich - nie wieder ein deutscher Zentralstaat", so de Gaulle 1945. Soll nun, da die Teilung Deutschlands überwunden ist, die westfälische Friedensordnung wieder aufleben und die Länderregierungen die Rolle der deutschen Fürstenhäuser übernehmen, bis der Flickenteppich Deutschland sich gegenseitig aufgerieben hat?

Im Vertrag von Maastricht sah Mitterrand den Versuch, in einem ewig hinkenden Europa die Rolle Frankreichs zu stabilisieren, und das einzige Mittel, französischen Einfluß zu erhalten. Ein Nein zu Maastricht führe Frankreich in die Isolation und mache Deutschland zur Vormacht in Europa, so Mitterrand. Das wußte auch de Gaulle, der hinzufügte: "Es ist das Schicksal Frankreichs, daß ohne Deutschland nichts gebaut werden kann, auch nicht Europa". Daher, Herr Ramb, wird weder das Ende des deutschen Nationalstaates noch das der deutschen Nation eintreten.

Helene-Maria Wollny, Mannheim

 

 

Zur JF allgemein

Dickes Lob

Als ich vor knapp drei Jahren im Zuge der Karsli-Möllemann-Affäre zur JUNGEN FREIHEIT stieß, war ich sofort hellauf begeistert. Mir war unverständlich, daß ich nie zuvor auf diese Zeitung aufmerksam wurde.

Heute freue ich mich jeden Donnerstag darauf, die JUNGE FREIHEIT in meinem Briefkasten vorzufinden. Ich freue mich zugleich auf die einzige deutsche Zeitung, die Wichtiges von Unwichtigem trennt, heiße Eisen anfaßt und unbeeindruckt von der restlichen Zeitungswelt einer objektiven und klaren Berichterstattung nachgeht. 

Bernd Schmidt, per E-Post


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