© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 51/04 10. Dezember 2004

Meldungen

Schindler-Biograph kritisiert Spielberg-Film

MÜNCHEN. Der US-amerikanische Historiker und Schindler-Biograph David M. Crowe kritisiert die Darstellung von Oskar Schindlers Leben in Steven Spielbergs Film "Schindlers Liste". Die Liste sei nicht der eigentliche Kern der Lebensgeschichte Schindlers, sagte Crowe dem Nachrichtenmagazin Focus. Spielberg habe dies dramatisiert und damit einen Mythos geschaffen, der letztlich Schindlers Werk schmälere. "Wirklich ärgerlich" sei das Ende von Spielbergs Film. "Ein sowjetischer Soldat sagt den völlig passiven Schindler-Juden, daß sie frei seien. Diese Juden waren aber eine hochaktive Gruppe. Schindler hatte sie sogar mit Waffen ausgerüstet und zu einer Quasi-Guerilla ausgebildet", stellte Crowe klar.

 

Leipzig: Neues Museum der bildenden Künste

LEIPZIG. Mit einem Festakt am vergangenen Samstag ist nach viereinhalbjähriger Bauzeit das neue Museum der bildenden Künste in Leipzig eröffnet worden. Im Zweiten Weltkrieg war das damalige Museum am Augustusplatz bei Bombenangriffen zerstört worden. Mit dem 74,5 Millionen Euro teuren Neubau bekommt eine der ältesten deutschen Bürgersammlungen eine neue Herberge. In dem wegen seiner Architektur umstrittenen Bau werden über 500 Bilder und Skulpturen gezeigt. Es ist der erste herausragende Museumsneubau in Mitteldeutschland seit 1945.

 

Kempowski-Archiv geht nach Berlin

BERLIN. Die Berliner Akademie der Künste hat das gesamte Archiv des Schriftstellers Walter Kempowski übernommen. Dieses umfasse Briefwechsel, Tagebücher, Biographien sowie das Literatur- und Bildarchiv des 75jährigen, teilte ein Akademie-Sprecher vergangenen Freitag mit. Das Archiv sei bereits in der Akademie gelagert. Nach Angaben der Kulturstiftung der Länder, die ebenso wie die Kulturstaatsministerin finanziell an dem Erwerb der Sammlung beteiligt ist, handelt es sich um eines "der bedeutendsten und materialreichsten Schriftsteller-Archive überhaupt".

 

CD zu "Flucht und Vertreibung" erschienen

KÖLN. "Flucht und Vertreibung - Zeitzeugen berichten" heißt eine CD, die der Deutschlandfunk zu seinem gleichnamigen Programmschwerpunkt über die Flucht und Vertreibung der Deutschen aus Ostpreußen, Pommern, Schlesien und dem Sudetenland jetzt veröffentlicht hat. Die empfehlenswerte Doppel-CD enthält eine Auswahl von ergreifenden Erlebnisschilderungen und kostet 17,90 Euro zzgl. Versand. Bestellungen im Internet unter www.dradio-shop.de  oder Tel.: 0180 / 3 33 36 78

 

Berliner SPD will Palast-Ruine nutzen

BERLIN. Die Berliner SPD hat sich dafür ausgesprochen, den Palast der Republik erst abzureißen, wenn das Finanzkonzept zum Wiederaufbau des historischen Stadtschlosses steht. Bis dahin soll die Ruine des Palastes für Veranstaltungen genutzt werden.


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