© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 02/05 07. Januar 2005

Meldungen

Sebnitz wirbt um Einwanderer

Sebnitz. Die sächsische Grenzstadt Sebnitz will sich nach Informationen des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) darum bemühen, daß tschechische Familien in die Stadt ziehen. Nach Angaben der städtischen Wohnungsbaugesellschaft soll hierfür in der Stadt ein Mehrfamilienhaus restauriert werden. Grund für das Vorhaben sei der Wohnungsmangel in der zur Tschechei gehörenden Nachbarstadt Niedereinsiedel (Dolni Poustevae), während in Sebnitz zahlreiche Häuser leerstehen. Allerdings könnte nach Ansicht der Wohnungsbaugesellschaft der für Tschechen vergleichsweise hohe Mietpreis Schwierigkeiten bereiten. Anfangs sei daher bestenfalls ein "Nullsummenspiel" zu erwarten, sagte ein Sprecher. Sobald der Lebensstandard in der Tschechei steige, würde sich das Projekt jedoch rentieren. Unterdessen berichtete die tschechische Zeitung Mlada fronta Dnes, daß die Bürgermeister der Städte Sebnitz und Niedereinsiedel ihre Bürger in einem Aufruf aufgefordert hätten, leerstehende Häuser in Sachsen zu besetzen. Der MDR berichtete, daß die Stadtverwaltung von Sebnitz bereits im August einen Bericht dementiert hatte, die Stadt habe tschechischen Bürgern Kaufofferten für kommunale Häuser unterbreitet.

 

Thor Steinar erhält neues Logo

Zeesen. Das vom Landgericht Neuruppin verbotene Logo der Bekleidungsmarke Thor Steinar wird durch ein neues Emblem ersetzt. Anstelle des beanstandeten alten Zeichens, das nach Ansicht des Gerichtes an die 1933 entworfene sogenannte "Doppel-Sig-Rune" erinnerte (JF 49/04), sollen die Bekleidungsstücke der Marke zukünftig von einem Kreuz mit zwei Punkten, das einem Andreaskreuz ähnelt, geziert werden. Ende November vergangenen Jahres war das Logo von Thor Steinar verboten und die Geschäftsräume der Firma Mediatex, die die Marke vertreibt, im brandenburgischen Zeesen von der Polizei durchsucht worden.

 

Ministerpräsident für Potsdamer Stadtschloß

Potsdam. Der Ministerpräsident von Brandenburg, Matthias Platzeck (SPD), befürwortet einen Umzug des Landtages in einen Neubau am Standort des abgerissenen Potsdamer Stadtschlosses. Nach einem Bericht der Potsdamer Neusten Nachrichten sprach sich der Ministerpräsident dagegen aus, die bereits öfter vertagte Entscheidung über den Neubau des Brandenburgischen Landtages wiederum hinauszuschieben. Derzeit tagt das Landesparlament im sogenannten "Kreml" auf dem Brauhausberg am Rande des Stadtzentrums. Das Gebäude der ehemaligen Reichskriegsschule, das zur Zeit der DDR die SED-Kreis- und Bezirksleitung beherbergt hatte, ist stark sanierungsbedürftig. Der geplante Neubau des Landtages soll den Plänen zufolge auf dem Alten Markt in der Stadtmitte auf dem Grundriß des 1950 abgetragenen Hohenzollern-Schlosses errichtet werden. Später soll auch die historische Fassade der Residenz rekonstruiert werden.


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