© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 05/05 28. Januar 2005

Meldungen

Uraufführung von Botho-Strauß-Stück

MÜNCHEN. "Die eine und die andere" heißt das neue Theaterstück von Botho Strauß, das an diesem Donnerstag im Münchner Residenz Theater uraufgeführt wird. Regie führt der Intendant des Bayerischen Staatsschauspiels, Dieter Dorn, der bereits frühere Strauß-Stücke (u.a. "Schlußchor" und "Der Narr und seine Frau heute abend in Pancomedia") auf die Bühne brachte. Die beiden Hauptrollen spielen Cornelia Froboess und Gisela Stein. Ab März wird das Stück dann im Berliner Ensemble in der Regie von Luc Bondy und mit Edith Clever und Jutta Lampe zu sehen sein. Botho Strauß gehört zu den bedeutendsten und meistgespielten deutschen Gegenwartsautoren.

 

"Wir sind Helden" mit EU-Preis ausgezeichnet

CANNES. Die Berliner Band "Wir sind Helden" ist als erfolgreichste deutsche Nachwuchsgruppe im europäischen Ausland mit dem European Borders Breaker Award ausgezeichnet worden. Von ihrem Debütalbum "Die Reklamation" gingen im vergangenen Jahr mehr Exemplare über die Ladentische der 25 EU-Länder als von irgendeiner anderen deutschen Band. Den Musikern um Sängerin Judith Holofernes wurde der von der EU-Kommission gestiftete Preis vorigen  Sonntag in Cannes auf der Musikmesse Midem überreicht. Mit dem Preis will die EU jungen Musikern zu mehr Beachtung verhelfen und die Musik-Vielfalt in Europa fördern. Im Jahr 2004 hatten die Hamburger Hardrocker "Masterplan" den Preis bekommen. Ermittelt wurden die Gewinner der EU-Preise anhand der Verkaufszahlen ihrer Debütalben außerhalb des jeweiligen Heimatlandes im Zeitraum vom 1. September 2003 bis zum 31. August 2004.

 

Mailer für Abschaffung von Fernsehwerbung

WASHINGTON. Der US-amerikanische Schriftsteller Norman Mailer ("Die Nackten und die Toten") hat die Abschaffung der Werbung im Fernsehen zum Wohl der Kinder gefordert. "Ich glaube, daß die Fernsehwerbung verschwinden muß", schrieb der 81jährige in der Wochenendbeilage der Zeitung Washington Post letzten Sonntag. Weniger TV-Werbung würde dazu führen, daß Kinder sich besser konzentrieren könnten und mehr lesen würden. Der zweifache Pulitzerpreisträger kritisierte nicht das Fernsehen an sich, sondern bezog sich auf die seiner Ansicht nach aggressiven Werbebotschaften, deren Anteil zwischen 1991 und 2003 um 36 Prozent gestiegen sei. Diese führe dazu, daß Kinder entweder hyperaktiv oder passiv und dick würden, so Mailer.

 

Rundfunkräte: Griefahn kritisiert Plog-Vorschlag

BERLIN. Die Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Kultur und Medien, Monika Griefahn, hat die Forderung des NDR-Intendanten Jobst Plog nach einer Trennung zwischen Politik und öffentlich-rechtlichem Rundfunk zurückgewiesen. Von einer derart "weltfremden" Position halte sie nichts, sagte Griefahn. Was Plog fordere, sei eine der "populistischen Erklärungen, daß alles, was mit Politik zu tun hat, nicht dabeisein" dürfe. Die SPD-Politikerin verwies darauf, daß Parteien laut Grundgesetz an der politischen Willensbildung mitzuwirken hätten. Sie müßten auch in den Rundfunkräten vertreten sein, weil sie ebenso wie andere Interessengruppen ein "Spiegel der Gesellschaft" seien. "Es geht um Staatsferne, nicht aber um Politikferne", betonte Griefahn.


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