© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 06/05 04. Februar 2005

Meldungen

Stadtschloß: Kulturrat sorgt sich um Nutzung

BERLIN. Gegen eine überwiegend private Nutzung des wiederzuerrichtenden Stadtschlosses in Berlin hat sich der Deutsche Kulturrat ausgesprochen. Wer eine rein private Finanzierung und Nutzung des Gebäudes in der historischen Mitte von Berlin wolle, mißachte nicht nur einen Beschluß des Bundestages, sondern füge der Kultur Schaden zu, erklärte der Geschäftsführer des Kulturrates, Olaf Zimmermann, vorigen Mittwoch in Berlin Der Deutsche Bundestag hatte im Juli 2002 eine überwiegend kulturelle Nutzung des Stadtschlosses beschlossen. Bislang ist geplant, daß die Sammlungen für außereuropäische Kunst , die wissenschaftshistorische Sammlung der Humboldt-Universität und die Stadt- und Landesbibliothek in das Gebäude einziehen sollen. Die nun vom Bundesbauministerium ins Gespräch gebrachte rein private Finanzierung des Stadtschlosses schließe eine überwiegend kulturelle Nutzung praktisch aus, so der Kulturrat. Unterdessen haben sich in einer aktuellen Emnid-Umfrage 47 Prozent der Berliner für einen Wiederaufbau des Stadtschlosses ausgesprochen.

 

Volker Pispers erhält Kabarett-Preis

NÜRNBERG. Der Düsseldorfer Politik-Kabarettist Volker Pispers ist mit dem Deutschen Kabarett- Preis 2004 ausgezeichnet worden. Die mit 3.000 Euro dotierte und von der Stadt Nürnberg gestiftete Auszeichnung gilt als einer der renommiertesten deutschen Kleinkunstpreise. Der 47jährige Pispers kommentiere "mit dem Röntgenblick des satirischen Aufklärers das, was hierzulande dringend eines Kommentars aus berufenem Munde bedarf", betonte die Hamburger Kabarettistin und Vorjahrespreisträgerin Lisa Politt in ihrer Laudatio. Der Preis wird seit 1991 verliehen. Der mit 2.000 Euro dotierte Förderpreis ging an den 28 Jahre alten Bielefelder Nachwuchs-Kabarettisten Ingo Börchers.

 

Aushöhlung des Staatskirchenrechts?

BERLIN . Die rot-grüne Bundesregierung prüft, ob islamische Organisationen den Kirchen rechtlich gleichgestellt werden können. Wie aus einer Antwort auf eine Kleine Anfrage des Bundestagsabgeordneten Hartmut Koschyk hervorgeht, prüft das Kabinett, wie man "in einem Dialog mit den bekenntnisgestützten islamischen Gemeinschaften deren Teilhabe etwa an religiöser Unterweisung, der Ausbildung von Religionslehrern oder theologischer Ausbildung verwirklichen" könne. Nach Ansicht des CSU-Politikers würde dies das Staatskirchenrecht aushöhlen. "Durch weitere Privilegierungen des Islam und der Muslime in Deutschland ist Verfassungstreue von muslimischen Zuwanderern nicht zu erwerben", erklärte Koschyk. Mit den Körperschaftsrechten seien bedeutende Vorteile, etwa das Besteuerungsrecht mit Hilfe der Finanzämter, das Recht auf eigene Rundfunksendungen und die Beteiligung an der Jugendfürsorge verbunden. (idea)


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