© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 07/05 11. Februar 2005

Meldungen

Türken droht Verlust des deutschen Passes

Berlin. Mehreren zehntausend eingebürgerten Türken droht der Verlust der deutschen Staatsbürgerschaft. Betroffen sind alle Neubürger, die nach dem Erhalt des deutschen Passes ihre zuvor abgelegte türkische Staatsbürgerschaft wieder angenommen haben. Nach Angaben der Türkischen Gemeinde in Deutschland (TGD) sind bis zu 50.000 Türken davon betroffen. Mit dem geänderten Staatsbürgerschaftsrecht, das seit 2000 in Kraft ist, entfiel die sogenannte Inlandklausel, die Ausländern bis dahin ermöglicht hatte, nach der Einbürgerung die Staatsbürgerschaft des Ursprungslandes wieder anzunehmen. Geschieht dies dennoch, geht die deutsche Staatsbürgerschaft automatisch wieder verloren. Wenn die Doppelstaatsbürgerschaft den Behörden auffällt, haben die Betroffenen sechs Monate Zeit, eine Aufenthaltsgenehmigung in Deutschland zu beantragen.

 

Dresdner Frauenkirche öffnet ihre Pforten

Dresden. Am Abend des 13. Februars, des Jahrestags der Zerstörung Dresdens, wird der Innenraum der Frauenkirche erstmals für Besucher geöffnet. Die Stiftung Frauenkirche teilte mit, daß mit der Öffnung nicht nur an die Zerstörung der Kirche durch alliierte Bomber erinnert werden solle, sondern "auch an deren Vorgeschichte, zu der das unermeßliche Leid gehört, das der Nationalsozialismus und der von Deutschland ausgegangene Krieg für zahllose Menschen gebracht hat." Die Kirche soll am 30. Oktober feierlich geweiht werden.

 

Familienexperte fühlt sich als Hofnarr

Wiesbaden. Aus Unzufriedenheit mit der Familienpolitik der hessischen Landesregierung ist der Sozialrichter Jürgen Borchert von seinem Posten als familienpolitischer Berater zurückgetreten. Borchert hatte für Ministerpräsident Roland Koch (CDU) Vorschläge zur Reform des Sozialstaates entworfen. Bis heute sei aber kein einziger umgesetzt worden, sagte er laut Medienberichten. Der Experte, der sich für einen radikalen Wandel der Politik zugunsten der Familien einsetzt, zeigte sich enttäuscht: "Ich war so eine Art Hofnarr."

 

Carstensen spricht sich für Nordstaat aus

Kiel. Noch bevor die Wähler darüber entschieden haben, ob Peter Harry Carstensen (CDU) Ministerpräsident von Schleswig-Holstein wird, hat der Politiker bereits über das Ende seiner Amtszeit nachgedacht. "Ich hätte nichts dagegen, der letzte Ministerpräsident von Schleswig-Holstein zu sein", sagte er der Bild am Sonntag. Wenn die Bevölkerung es wolle, wäre eine Fusion der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein möglich. In einer Umfrage hatte sich kürzlich die Mehrheit der Befragten für einen Nordstaat ausgesprochen (JF 06/05).


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