© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 08/05 18. Februar 2005

Pro Asyl: Deutsche Popgrößen sammeln Geld für linksradikales Projekt
Ein Stück weit gegen Rechts
Claus M. Wolfschlag

Popkultur wurde seit den sechziger Jahren als Vorfeld gesellschaftspolitischer Indoktrination instrumentalisiert. Nun haben der Verein "Pro Asyl" und der Manager der "Alt-Punker-Kapelle" "Die Toten Hosen" eine CD auf den Markt gebracht, mit der Stimmung für verstärkte Einwanderung gemacht werden soll.

Wandte sich die politische Beeinflussung bis in die achtziger Jahre vor allem an jugendliche Subkulturen, so wurde im Zuge des Kampfes "gegen Rechts" zunehmend auch der Normalbürger entdeckt.

Zum Beispiel im Gefolge des "Aufstands der Anständigen" von 2000 kam es zu vielen Pop-Konzerten und CDs, deren Einnahmen dann an linksgerichtete Organisationen weiterflossen. Musiker beteiligen sich gerne an Samplern "gegen Rechts", denn einerseits kann man sich durch vermeintlich soziales Engagement öffentlich profilieren, andererseits kann man sich als politisch engagiert darstellen, und dies bei einem Thema, zu dem keine kritischen Gegenstimmen zu erwarten sind.

Musiker beteiligen sich gern an Aktionen "gegen Rechts"

Nun hat Jochens Kleine Plattenfirma einen neuen Sampler auf den Markt gebracht: "On the Run", eine Benefiz-Zusammenstellung für den Verein Pro Asyl. Die Plattenfirma wird betrieben von Jochen Hülder, zugleich Manager der Toten Hosen. Auf der CD geben verschiedene deutsche Popgrößen je ein Lied zum besten, darunter Mia, Rosenstolz, 2Raumwohnung, Sportfreunde Stiller, Tocotronic sowie natürlich die unvermeidlichen Toten Hosen selbst. Die Musiker verzichten auf eine Gage, ebenso die Plattenfirma. Sämtliche Gewinne werden direkt an Pro Asyl abgeführt.

Pro Asyl wurde 1986 von Mitarbeitern aus Kirchen, Gewerkschaften und Menschenrechtsgruppen gegründet. Heute umfaßt der Verein nach eigenen Angaben 12.000 Mitglieder. Er ist damit die stärkste Organisation der Lobby für massive Einwanderung nach Deutschland. Derzeit betreibt er die Gründung einer Stiftung zur zukünftigen Finanzierung.

Treibende Kraft und Vorsitzender ist der Theologe Jürgen Micksch. Der 1941 geborene Micksch war unter anderem als stellvertretender Direktor der Evangelischen Akademie Tutzing tätig. Bereits 1989 verfaßte er die Schrift "Kulturelle Vielfalt statt nationaler Einfalt", die zu einer wichtigen ideologischen Stütze für radikale Anhänger von "Multikultur" wurde und in der Micksch jeder Form von nationalem Denken eine links-christlich unterlegte Absage erteilte.

Der Verein präsentiert sich als Menschenrechtsorganisation, betreibt aber als Ziel eine Verschärfung "multikultureller" Zustände. So forderte er 1990 den Bau von 250.000 Wohneinheiten für Einwanderer als "größtes Wohnraumbeschaffungsprogramm aller Zeiten". Unter der Parole "Recht auf Bleiberecht" propagiert Pro Asyl derzeit: "Wer lange hier lebt, muß bleiben dürfen."

Massive Werbung für die nun auf den Markt gebrachte CD zur Förderung dieser Politik wird auf der Internet-Seite der Toten Hosen betrieben.

"Eure Mitgliedschaft bei Pro Asyl ist wichtig", heißt es dort. Pro Asyl setze sich schließlich "für Menschenrechte und humane Lebensbedingungen" ein, für eine "verantwortungsbewußte Gesellschaft und interkulturelles Verständnis", vertrete "klare Inhalte und Ziele".

Der Gitarrist der Toten Hosen, "Breiti" genannt, wurde Anfang der 1990er Jahre Mitglied von Pro Asyl, als er sich gegen die Ausländerpolitik der Kohl-Regierung wandte: "Ich hatte damals regelrecht das Gefühl, mit Propaganda überzogen zu werden. Die Gehirnwäsche gipfelte unter anderem darin, daß die Ereignisse von Rostock-Lichtenhagen stattgefunden haben, als Asylbewerber tagelang von einem Nazi-Mob verfolgt wurden."

Die Grundideen des Rassismus hätten in der deutschen Gesellschaft "leider nach wie vor eine hohe Akzeptanz", aus "rassistischen Motiven" hätte sich das Staatsbürger- und Zuwanderungsrecht immer mehr verschlechtert. Breitis Verhältnis zu dem Verein sei deshalb über die Jahre immer enger geworden, seine Ablehnung der bundesdeutschen Rechtsprechung hat das verfestigt: "Wenn man sich ansieht, wie die Leute im Asylverfahren behandelt werden und wer da letztendlich über Leben und Tod entscheidet, ist das haarsträubend. Das hat mit einem rechtsstaatlichen Verfahren nicht das geringste zu tun." Und um aus der NS-Vergangenheit zu lernen, müsse man heute Lobby-Arbeit für Einwanderer betreiben.


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