© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 11/05 11. März 2005

Meldungen

Erneut weniger Kinder geboren

Wiesbaden. Im vergangenen Jahr sind in Deutschland erneut weniger Kinder geboren worden. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte, wurden 2004 nach vorläufigen Ergebnissen 712.000 Kinder geboren. Das sind 3.000 oder 0,5 Prozent weniger als noch 2003. Die Zahl der Geburten geht in Deutschland seit 1991 mit Ausnahme der Jahre 1996 und 1997 zurück. Im vergangenen Jahr verzeichnete das Statistische Bundesamt auch weniger Sterbefälle. Die Zahl war bereits von 1993 bis 2001 ständig gesunken und dann 2002 sowie 2003 wieder angestiegen. Mit rund 821.000 Sterbefällen ist für das Jahr 2004 wieder ein Rückgang um 37.000 beziehungsweise 4,3 Prozent gegenüber 2003 zu verzeichnen. Im Jahr 2004 starben somit in Deutschland etwa 110.000 Menschen mehr, als Kinder geboren wurden. Im Jahr 2003 war das Geburtendefizit um etwa 33.000 höher ausgefallen. Leicht gestiegen ist die Zahl der Eheschließungen. Im Jahr 2004 heirateten 395.000 Paare, im Jahr 2003 waren es 383.000 gewesen. Das sind drei Prozent mehr. Seit Anfang der neunziger Jahre nimmt die Zahl der standesamtlichen Trauungen ab. Diese rückläufige Tendenz war nur 1999 und 2002 unterbrochen worden.

 

Behörden kontrollieren Religionsunterricht

Berlin. Die Behörden kontrollieren verstärkt den Religionsunterricht der Islamischen Föderation an den Berliner Schulen. Nach Angaben von Schulsenator Klaus Böger (SPD) seien bei den Kontrollen in den vergangenen Monaten bei mehr als der Hälfte der Lehrkräfte vor allem die mäßigen Deutschkenntnisse bemängelt worden. Auch Didaktik und Methodik seien mangelhaft. Die Föderation unterrichtet derzeit an 37 Berliner Grundschulen 4.023 Schüler der Klassenstufen eins bis sechs. Das Bundesverwaltungsgericht hatte der als fundamentalistisch geltenden Religionsgemeinschaft im Jahr 2000 das Recht eingeräumt, an den Berliner Schulen islamischen Religionsunterricht zu erteilen.

 

Glos: Türken aus Wählerlisten streichen

Berlin. Der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Michael Glos, hat die Bundesregierung aufgefordert, zu verhindern, daß Türken, deren deutsche Staatsbürgerschaft unwirksam geworden ist, an Wahlen in Deutschland teilnehmen. Glos bezifferte die Zahl der Türken, die nach dem Erhalt des deutschen Passes zusätzlich ihre alte Staatsbürgerschaft wieder angenommen haben, auf rund 50.000. Nach der im Jahr 2000 in Kraft getretenen Änderung des Staatsbürgerschaftsgesetzes ist es Neubürgern verboten, ihre alte Staatsbürgerschaft wieder anzunehmen. Bei Zuwiderhandlung geht die deutsche Staatsbürgerschaft automatisch wieder verloren. Der Landesgruppenchef macht darauf aufmerksam, daß nur die türkischen Behörden über die genaue Anzahl der Betroffenen informiert seien. Die Bundesregierung müsse sich diese Unterlagen besorgen und die Namen aus den Wählerlisten in Deutschland streichen.

 

Stalin-Zitate in Berlin bleiben erhalten

Berlin. Die Zitat des Diktators Josef Stalin am sowjetischen Siegesdenkmal im Berliner Bezirk Treptow werden nicht entfernt. Aus Gründen des Denkmalschutzes und aufgrund eines Abkommens mit Rußland, in dem sich Deutschland verpflichtet hat, die sowjetischen Siegesdenkmäler in Deutschland zu erhalten, können die Sinnsprüche Stalins nicht entfernt werden. Opfer des Stalinismus fordern seit dem Ende der DDR die Entfernung der Zitate aus Stalins "Reden über den Großen Vaterländischen Krieg". Jetzt sollen Schilder angebracht werden, um den historischen Kontext der Zitate zu erklären.


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