© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 12/05 18. März 2005

Meldungen

Zahl der Abtreibungen ist erneut gestiegen

Wiesbaden. Die Zahl der Abtreibung ist im vergangenen Jahr erneut gestiegen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden wurden 2004 129.600 sogenannte Schwangerschaftsabbrüche gemeldet. Über die Dunkelziffer machte das Amt keine Angaben. Gegenüber dem Jahr 2003 stieg die Zahl der registrierten Abtreibungen um 1.600 Fälle und damit um 1,3 Prozent. Die Hälfte der Frauen war zum Zeitpunkt des Eingriffes ledig, 44 Prozent waren verheiratet. Knapp drei Viertel (71 Prozent) der Frauen, die ihre ungeborenen Kinder abtreiben ließen, waren zwischen 18 und 34 Jahren alt. Zwischen 35 und 39 Jahren alt waren 16 Prozent, sieben Prozent waren 40 Jahre und sechs Prozent minderjährig. Gut 40 Prozent der Schwangeren hatten vor der Abtreibung noch keine Lebendgeburt. Bei weniger als drei Prozent der Fälle waren medizinische oder kriminologische Indikationen der Grund für die Abtreibung.

 

JF: Verfassungsschutz beobachtet weiter

Düsseldorf. Der Verfassungsschutz von Nordrhein-Westfalen widmet der jungen freiheit auch in der neuesten Ausgabe seines Verfassungsschutzberichtes mehrere Seiten. Trotz des laufenden Verfahrens vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe, das noch in diesem Jahr mit einer Entscheidung über die rechtliche Zulässigkeit der Beobachtung abgeschlossen werden soll, wird die JF im Kapitel "Rechtsextremismus" ausführlich behandelt. Dabei werden unter anderem einzelne im Laufe des vergangenen Jahres in dieser Zeitung erschienene Artikel herausgegriffen, die nach Ansicht der Verfassungsschützer eine Beobachtung rechtfertigen. Der nordrhein-westfälische Verfassungsschutz beobachtet die JF trotz anhaltender Kritik seit 1994.

 

Nach Kritik: Friedman nicht zum Kirchentag

Hannover. Der Fernsehmoderator Michel Friedman hat seinen Auftritt auf dem Ende Mai stattfindenden Evangelischen Kirchentag in Hannover nach Protesten abgesagt. Der frühere Vizepräsident des Zentralrates der Juden in Deutschland sollte mit Christen und Moslems an einer Diskussionsveranstaltung zur "Macht der Wahrheit" teilnehmen, berichtet die evangelische Nachrichtenagentur idea. Nach Angaben von Kirchentagssprecher Rüdiger Runge hätten sich viele entrüstet darüber geäußert, daß Friedman immer moralisch hohe Maßstäbe an andere angelegt habe, aber selbst in einen Rauschgift- und Prostitutionsskandal verwickelt gewesen sei. Die Frauenunion hatte den Kirchentag aufgefordert, das CDU-Mitglied Friedman auszuladen: Man müsse sich fragen, wie jemand, der sich von Menschenhändlern Zwangsprostituierte aufs Zimmer bestellt habe, glaubwürdig über Werte sprechen könne.


Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen