© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 12/05 18. März 2005

Blick in die Medien
Dumpinglöhne
Ronald Gläser

Im Fernsehen ging es in den vergangenen Wochen viel um die Wurst. Da ist einmal die Geschichte von den polnischen Metzgern, die neuerdings Tausende von deutschen Kollegen arbeitslos machen. Diese Inhaber polnischer Ich-AGs arbeiten für drei Euro die Stunde und das zwölf und mehr Stunden am Tag. Beinahe schon haßerfüllt moderierte Stefan Aust bei Spiegel-TV einen Enthüllungsbeitrag an und erhob schwerste Vorwürfe gegen die Bundesregierung. Diese lasse moderne Sklavenarbeit zu und so weiter und so fort. Wie das meistens beim Spiegel ist, plappern alle anderen Journalisten nach dem Erscheinen eines spannenden Titels alles nach. Und so gab es eine Reihe von Berichten über polnische Billigarbeiter. Komisch, als EU-Kritiker genau dieses prophezeit hatten, was jetzt eintritt, da wollte es niemand wissen. Wir kaufen jedenfalls keine W....-Produkte mehr. Das sind die Vorreiter bei der Einführung von Dumpinglöhnen. Und bei R... kaufen wir kein Fleisch mehr. Hier hat RTL aufgedeckt, daß altes Fleisch mit neuen Etiketten versehen wird. So etwas passiert, wenn Geiz geil ist.


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