© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 15/05 08. April 2005

Meldungen

Wildgänse bringen CDU in Bedrängnis

Elmshorn. Das Lied "Wildgänse rauschen durch die Nacht" hat die CDU in Schleswig-Holstein in Bedrängnis gebracht. Wie das Lokalblatt Elmshorner Nachrichten berichtet, ist das Lied des im Ersten Weltkrieg gefallenen Dichters Walter Flex in einem Liederbuch des schleswig-holsteinischen Landesverbandes abgedruckt. Als Beleg dafür, daß es sich um ein "umstrittenes" Lied handele, zitiert die Zeitung unter anderem die "Arbeitsstelle Neonazismus" der Fachhochschule Düsseldorf. Die Wissenschaftler sind - offensichtlich mit Blick auf die Textzeile "und fahren in Kaisers Namen" - der Ansicht, das Lied enthalte "ein anti-demokratisches Bekenntnis". Der Pressesprecher des CDU-Landesverbandes, Christian Hauck, sieht den von der Lokalzeitung aufgedeckten "Skandal" indes gelassen. Er sagte, es handele sich bei dem Lied um ein traditionelles deutsches Lied, das in allen gesellschaftlichen und politischen Kreisen gesungen werde.

 

Lichterkette in Berlin zum Kriegsende

Berlin. Anläßlich des 60. Jahrestages des Kriegsendes am 8. Mai ist in Berlin eine Lichterkette geplant. Die Kette soll am 7. Mai entlang der Ost-West-Achse quer durch die Hauptstadt verlaufen. Initiator der Veranstaltung ist der Berliner Pfarrer Peter Kranz. Seinen Angaben zufolge solle die Lichterkette an das Kriegsende erinnern und gleichzeitig ein Zeichen gegen Rechtsradikalismus und Rassismus setzen.

 

Bewährungsstrafen für geplanten Anschlag

München. Im Prozeß um den im Jahr 2003 geplanten Bombenanschlag auf das jüdische Gemeindezentrum in München sind am Dienstag fünf Angeklagte zu Bewährungsstrafen verurteilt worden. Das Bayerische Oberste Landesgericht verurteilte die drei Frauen und zwei Männer im Alter von 18 bis 38 Jahren wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung beziehungsweise deren Unterstützung zu Strafen zwischen 16 und 22 Monaten. Ein Angeklagter wurde zudem wegen der Beschaffung von Sprengstoff und illegalen Waffenbesitzes verurteilt. Vier der Angeklagten gehörten nach Ansicht der Bundesanwaltschaft zum Kreis der vom Rechtsextremisten Martin Wiese geleiteten "Kameradschaft Süd". Gegen Wiese und drei weitere Angeklagte läuft ein gesondertes Verfahren.

 

160 Millionen Euro für "Kampf gegen Rechts"

Berlin. Die Bundesregierung hat nach Angaben des SPD-Bundestagsabgeordneten Sebastian Edathy seit 2001 mehr als 160 Millionen Euro für Projekte zum "Kampf gegen Rechts" ausgegeben. Trotz knapper Kassen werde an dieser Stelle nicht gespart. Auch in Zukunft werden die Mittel weiter fließen, sagte Edathy.


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