© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 15/05 08. April 2005

Meldungen

US-Historiker verteidigt Armenier-Genozid

ANKARA. Der US-Historiker und Orientalist Justin McCarthy hat die Türkei in der Frage der Armenier-Genozids während des Ersten Weltkriegs verteidigt. "Vereinzelte Zwischenfälle schlugen unter Kriegsbedingungen um in Angriffe und Morde auf beiden Seiten. Das Osmanische Reich hat aber nie eine Politik des Völkermordes betrieben", erklärte McCarthy vor einer Woche im Parlament in Ankara. Dokumente belegten, daß die Völkermord-These völlig unbegründet sei, da insbesondere die armenische Organisation Taschnak mit russischer Hilfe einen Aufstand gegen das Osmanische Reich angezettelt habe. Demnach sei der "Kampf gegen die Armenier" nur ein Abwehrkampf der Türken gewesen.

 

Gesetz reflektierender Rückwirkung erlegen

BERLIN. Den Zusammenbruch des Sowjetimperiums im "Kalten Krieg", um dessen Analyse sich Reemtsmas Sozialhistoriker vergeblich bemühen (siehe nebenstehenden Beitrag), hat nach Gorbatschows Berater Wjatscheslaw Daschitschew eine zentrale Ursache: Die UdSSR sei dem "Gesetz reflektierender Rückwirkung" erlegen. Wie Klaus Hornung in einem Rezensionsessay zu Daschitschews Buch über "Moskaus Griff nach Weltmacht" akzentuiert (Der Staat, 4/2004), sei das sowjetische Hegemoniestreben naturgesetzmäßig auf Widerstände gestoßen, die auch unter einer anderen Machtkonstellation als der des Kalten Krieges dem Imperium ein Ende bereitet hätten. Auch ohne ihren einstigen Weltmachtkonkurrenten unterläge daher die USA der Gefahr, von ihrer Hegemonialpolitik verschlungen zu werden.

 

Der Untergang - Vergessene deutsche Gedenktage 1944/45 

Vor sechzig Jahren: Königsberg und Wien fallen

Anfang April kann die Rote Armee zwei wichtige Großstädte nach langen Kämpfen einnehmen. Am 10. April kapitulierte der Verteidiger des seit einigen Wochen umkämpfen Königsberg, General Lasch, mit 30.000 Soldaten, nachdem ein letzter Ausbruchsversuch nach Pillau gescheitert war. Nach schweren Straßen- und Häuserkämpfen kapitulierten die Verteidiger Wiens am 13. April gegenüber der Übermacht der 2. Ukrainischen Front der Roten Armee.


Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen