© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 17/05 22. April 2005

Meldungen

Unionsabgeordnete für Papst-Würdigung

BERLIN. Die Bundestagsabgeordneten Willy Wimmer (CDU) und Peter Gauweiler (CSU) setzen sich dafür ein, im Durchgang des Brandenburger Tores auf einer Gedenktafel an den Besuch von Papst Johannes Paul II. am 23. Juni 1996 in Berlin zu erinnern. In einem Schreiben an den Regierenden Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit (SPD), heißt es, der Gang durch das Tor zeige einen symbolischen Abschnitt des Weges, der mit der Wahl von Karol Wojtyla zum Papst "für uns deutsche und Europäer eine so glückliche Entwicklung genommen hat". Zugleich wollen die beiden Unionsabgeordneten zwischen Brandenburger Tor und Reichstag ein Dreierdenkmal für Johannes Paul II., Ronald Reagan und Michail Gorbatschow errichtet wissen. Dieses Denkmal sollte "den Dank des deutschen Vokes zum Ausdruck bringen". Der Bundestag soll dafür einen Künstlerwettbewerb ausschreiben.

 

VDS will Deutsch im Grundgesetz verankern

DORTMUND. Für eine Verankerung der deutschen Sprache im Grundgesetz hat sich der in Dortmund ansässige Verein Deutsche Sprache (VDS) ausgesprochen. In einem Leitartikel der April-Ausgabe der Verbandszeitschrift Sprachnachrichten schreibt der VDS-Vorsitzende Walter Krämer, ein neuer Artikel 22a im Grundgesetz ("Die Sprache der Bundesrepublik ist Deutsch") wäre ein "unübersehbares Bollwerk" gegen den Zerfall der Sprachgemeinschaft und zugleich "ein wichtiges Signal an alle, die aus anderen Ländern dieser Welt nach Deutschland kommen".

 

Horst Köhler plädiert für Schiller-Werktreue

BERLIN. Bundespräsident Horst Köhler hat an die Theater in Deutschland appelliert, sich im Sinne Friedrich Schillers auch als "moralische Anstalt" zu verstehen und seine Stücke neuen Generationen wieder "in ihrer Schönheit und Kraft, in ihrer Komplexität und ihrem Anspruch zu präsentieren". In einer Matinee-Veranstaltung des Berliner Ensembles zum Schiller-Jahr 2005 sagte Köhler vorigen Sonntag, Schillers Werke hätten sich jahrzehntelang nicht dagegen wehren können, "in Stücke zerlegt und nach Gutdünken wieder zusammengesetzt zu werden". Schillers Werke seien "ein Geschenk an die Kulturnation Deutschland", deren Menschen auch heute noch stolz darauf sein könnten, im "Land der Dichter und Denker" zu leben, so Köhler, der sich als ein Verehrer des Dichters bekannte. Der Bundespräsident sprach sich auch dafür aus, daß an den Schulen vermehrt wieder wie früher Schillers Balladen auswendig gelernt werden, um sie für das Leben zu behalten.

 

Kinderbücher werden stiefmütterlich behandelt

BERLIN. Die Kinderbuchautorin Cornelia Funke sieht eine Vernachlässigung von Kinderbüchern durch die deutsche Literaturkritik. "Wir Deutschen haben ein seltsames Verhältnis zu Kindern, wir schämen uns meist für all das, was uns selbst noch an das Kind in uns erinnert", sagte Funke vergangenen Freitag der Tageszeitung Die Welt. Dies sei in anderen Ländern nicht so. Dort seien schon immer viele klassische Geschichten aus dem Bereich des Kinderbuches gekommen, zum Beispiel "Dr. Doolittle", "Peter Pan" und "Huckleberry Finn". Funkes bislang größter Erfolg ist der Roman "Tintenherz". Die Gesamtauflage ihrer Kinderbücher in Deutschland beträgt 3,8 Millionen.

 

Sprach-Pranger

"Style your future"

Titel einer Broschüre des Nürnberger Fachverlags BW Bildung und Wissen, die sich zum "Girls' Day 2005" an Mädchen und junge Frauen wendet.


Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen