© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 18/05 29. April 2005

Meldungen

Mölders I: Ehrenkreuz zurückgegeben

Berlin. Die Kritik an der Umbenennung des Jagdgeschwaders 74 "Mölders" und der Mölders-Kaserne in Visselhövede hält an. Ein Fregattenkapitän der Reserve hat aus Protest gegen den Namensentzug das ihm 2002 verliehene Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold zurückgegeben, berichtet die Welt. "Die Geistesverwandtschaft der Verantwortlichen dieser Namenstilgung hat leider fatale Ähnlichkeit mit den Gedankengängen der Urheber der Bilderstürmereien, Bücherverbrennungen und Namensänderungen in Deutschland nach 1933 beziehungsweise der damaligen Sowjetischen Besatzungszone nach 1947", heißt es in einem Schreiben des Fregattenkapitäns an Verteidigungsminister Peter Struck (SPD), der die Tilgung des Namens Mölders Anfang des Jahres angeordnet hatte.

 

Mölders II: Protestbrief an Peter Struck

Memmingerberg. Ein ehemaliger Major der Luftwaffe hat in einem Brief Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) scharf für die Entscheidung angegriffen, dem Jagdgeschwader 74 den Ehrennamen "Mölders" zu entziehen. Dietmar Fetzer, der 21 Jahre lang als Pilot seinen Dienst tat, warf dem Verteidigungsminister vor, mit seiner Entscheidung den Einsatzwillen und die Moral des Geschwaders zu untergraben. "Als Zeichen meines Protestes und unter Wahrung meiner Selbstachtung werde ich meine mit Stolz getragene Uniform, bevor sie zu einer Livree verkommt, nicht mehr tragen", heißt es in dem Brief des ehemaligen Offiziers, der sich aktiv in einer Reservistenkameradschaft engagiert hat.

 

Mölders III: Anhänger schalten Anzeige

Ingolstadt. In einer Zeitungsanzeige zum 92. Geburtstag von Luise Petzolt-Mölders, der Witwe des Jagdfliegers Werner Mölders, haben Anhänger des hochdekorierten Kriegshelden gegen die Tilgung des Namens Mölders aus der Bundeswehr protestiert. "Wir versichern, daß für uns die Integrität unseres Namensgebers Oberst Werner Mölders außer Zweifel steht", heißt es in der Anzeige, die Mitte April im Donau Kurier aus Ingolstadt veröffentlicht worden ist. Unterzeichnet ist die Anzeige von den "Freunden aus den Jagdgeschwadern 'Mölders' und der großen Familie der Mölderianer".

 

Künast kündigt Überprüfung an

Berlin. Verbraucherschutzministerin Renate Künast (Grüne) hat angekündigt, künftig vor der Ehrung eines verstorbenen ehemaligen Mitarbeiters ihres Ministerium überprüfen zu lassen, ob dieser Mitglied der NSDAP war. Künast kündigte zudem an, die Geschichte des Ministeriums und seiner Vorläuferorganisationen systematisch von Historikern erforschen zu lassen.


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