© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 20/05 13. Mai 2005

Meldungen

Berlin benennt Straße nach Bischof Dibelius

BERLIN. Im Berliner Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf ist eine Straße nach dem früheren Bischof und EKD-Ratsvorsitzenden Otto Dibelius benannt worden. Der 1880 geborene Dibelius gehörte in der NS-Zeit zur Bekennenden Kirche, 1945 wurde er Bischof von Berlin, und von 1949 bis 1961 amtierte er als Ratsvorsitzender der EKD (siehe nebenstehenden Beitrag auf dieser Seite). Der heutige Berliner Bischof Wolfgang Huber erinnerte daran, daß Dibelius 1918 erfolgreich gegen die Abschaffung des Religionsunterrichts kämpfte und dessen Festschreibung in der Weimarer Reichsverfassung bewirkte. "Damals hatte es Erfolg - ich hoffe, daß wir auch heute erfolgreich sein werden", so Huber im Blick auf die Pläne des Berliner SPD/PDS-Senats, einen staatlichen Werteunterricht zur Pflicht zu machen.

 

"Sprachwelt": Schiller nicht mehr verhunzen

ERLANGEN. Vor einer "Verfälschung und Verhunzung" der Sprache Schillers und anderer deutscher Klassiker hat die Zeitung Deutsche Sprachwelt anläßlich des 200. Todestages des Dichters am 9. Mai gewarnt. "In Schulausgaben und in Theatern werden die Werke Schillers teilweise bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Schiller würde sich im Grabe drehen, wenn er heute sähe, wie mit ihm umgegangen wird", erklärte der Schriftleiter der Sprachwelt, Thomas Paulwitz. Immer mehr Verlage bieten in ihrem Sortiment überarbeitete Werke von Klassikern an. Als Beispiel nannte Paulwitz die Reihe "einfach klassisch" des Schulbuchverlags Cornelsen, in der Schillers "Wilhelm Tell" in ein hausbackenes und holpriges Simpeldeutsch übertragen und der Blankvers zerstört werde. "Einerseits werden von den Schülern immer größere Fremdsprachenkenntnisse verlangt. Andererseits sollen sie von den Schätzen der deutschen Sprache ferngehalten werden. Das paßt nicht zusammen", erklärte Paulwitz.

 

Ausstellung in Kiel zu Kempowskis "Echolot"

KIEL. Anläßlich des 60. Jahrestages des Kriegsendes ist im Kieler Stadtmuseum bis zum 12. Juni eine Sonderausstellung zu der Echolot-Chronik des Schriftstellers Walter Kempowski zu sehen. Gezeigt wird erstmals ausgewähltes Material aus dem umfangreichen Archiv des bei Nartum im Norden Bremens lebenden Kempowski, darunter originale Tagebücher und zum Teil noch nie gezeigte Fotos. Die Ausstellung bietet damit einen Einblick in die "Werkstatt" des 76jährigen Autors und in die Entstehung seines insgesamt zehnbändigen "Echolot"-Projekts, in dem Kempowski die kollektiven Erinnerungen im Krieg gebündelt hat. Begleitend zur Ausstellung erscheint die Publikation "'Nun muß sich alles, alles wenden' - Walter Kempowskis 'Echolot' - Kriegsende in Kiel", herausgegeben von Kerstin Dronske (Wachholtz Verlag, Neumünster, 6 Euro). Die Ausstellung im Stadtmuseum ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

 

Altkanzler sammelt für Anna Amalia Bibliothek

HAMBURG. Mit einem Hilfeaufruf an andere Stiftungen hat sich Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt für den Wiederaufbau der brandgeschädigten Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar eingesetzt. Der Gründer und Ehrenvorsitzende der Deutschen Nationalstiftung bat andere deutsche Stiftungen um Beistand. Schmidt appellierte in einem Aufruf: "Hilfe tut Not, die Bibliothek ist ein Identität stiftendes, nationales Symbol von internationaler Bedeutung und Ausstrahlung."

 

Sprach-Pranger

"nJUspaper"

Titel der Zeitschrift der Jungen Union Thüringen.


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