© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 24/05 10. Juni 2005

Meldungen

Speicherstadt soll Weltkulturerbe werden

HAMBURG. Hamburg will seine Speicherstadt an der Elbe zur Aufnahme in die Weltkulturerbeliste der Unesco vorschlagen. "Das Backsteinquartier mit Speicherstadt, Kontorhausviertel und dem Chilehaus ist ein einzigartiges Beispiel hanseatischer Baukunst", erklärte Initiatorin Maria Hoffacker und bestätigte damit Presseberichte. Das gesamte Ensemble in der Hamburger Altstadt könnte schon im Jahr 2007 den begehrten Titel in der Kategorie "Modernes Erbe" erhalten. Die Hamburger Speicherstadt entstand bis 1912 und erinnert mit ihrer neugotischen Backsteinarchitektur an die mittelalterliche Hansestadt. In Deutschland stehen 30 Denkmäler auf der Weltkulturerbeliste der Kulturorganisation der Vereinten Nationen. Die Hansestadt ist als einziges Bundesland bislang noch ohne Weltkulturerbe.

 

Anna-Amalia-Brand: 67 Millionen Euro Schaden

LEIPZIG. Die Restaurierung der beim Brand in der Weimarer Herzogin Anna Amalia Bibliothek beschädigten Bücher wird nach Expertenangaben mindestens 67 Millionen Euro kosten. "Außerdem wird es mehr als zehn Jahre dauern, bis die Bestände restauriert und wiederhergestellt sind", sagte Museumsdirektor Michael Knoche vergangenen Donnerstag zum Auftakt eines Restauratorenkongresses in Leipzig. Bei dem Feuer im September vergangenen Jahres waren etwa 62.000 Bücher zum Teil schwer beschädigt aus der thüringischen Bibliothek gerettet worden. Sie waren zur Erstversorgung und Gefriertrocknung vor allem ins Zentrum für Bucherhaltung (ZFB) nach Leipzig gebracht worden. Inzwischen sind laut Knoche rund 33.000 Bände wieder nach Weimar zurückgekehrt. Die exakte Schadensermittlung wird voraussichtlich bis zum Jahresende 2006 dauern.

 

Joachim Gauck mit Karry-Preis geehrt

FRANKFURT/MAIN. Der frühere Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Joachim Gauck, hat den mit 10.000 Euro dotierten Heinz-Herbert-Karry-Preis der gleichnamigen Stiftung erhalten. Gauck wurde nach Stiftungsangaben für sein Eintreten für das Gedeihen und den Ausbau des freiheitlichen, demokratischen und sozialen Rechtsstaates geehrt. Der promovierte Theologe habe sich gegen den Wunsch gewandt, die Vergangenheit ruhen zu lassen. Bei der Verleihung am Mittwoch in Frankfurt am Main würdigte die Vorsitzende des Stiftungsrates und ehemalige hessische Wissenschaftsministerin Ruth Wagner (FDP) das kirchliche Engagement des heute 65jährigen in der DDR und seine Verdienste um die Wende 1989. Der Preis erinnert an den früheren hessischen FDP-Wirtschaftsminister, der 1981 ermordet wurde. Zuletzt erhielt die ehemalige Bundesverfassungsgerichtspräsidentin Jutta Limbach die Auszeichnung.

 

Sendeverbot für Gewalt-Videos gefordert

BERLIN. Die SPD-Politikerin Monika Griefahn (50) will gegen aggressive HipHop-Videos im Fernsehen vorgehen. Rapper, die mit gewaltverherrlichenden Texten schnelle Erfolge feierten, seien eine Gefahr für Jugendliche und im Fernsehen nicht duldbar, sagte die Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Kultur und Medien dem Münchner Nachrichtenmagazin Focus. Sollten Sender wie MTV und Viva ihre Kontrollpflicht nicht besser ausüben, wolle sie über die Rundfunkräte ein Sendeverbot für Videos dieser Gewalt-Rapper durchsetzen, so Griefahn.

 

Sprach-Pranger

"Feel history - see visions"

Werbespruch des Betreibers des Berliner Olympiastadions


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